Strache radikalisiert sich. Während die "Regierungspartner" SPÖ und ÖVP in ihren kläglichen Streitereien versinken, kündigt Strache den "Bürgerkrieg" an.

Bei seiner Nationalfeiertagsrede sagte er: "Durch den ungebremsten Zustrom von kulturfremden Armutsmigranten, die in unsere Sozialsysteme einsickern, wird unser (...) gesellschaftliches Gefüge in seinen Grundfesten erschüttert, und das macht mittelfristig einen Bürgerkrieg nicht unwahrscheinlich."

Strache redet den Bürgerkrieg herbei. Und zwar nach dem Muster, das der Sozialwissenschafter Walter Ötsch schon vor Jahren als Muster für rechtspopulistische Kampfrhetorik herausgearbeitet hat: Teilen Sie die (soziale) Welt in zwei Teile: in DIE WIR und in DIE ANDEREN. Definieren Sie DIE WIR als bedroht. Definieren Sie DIE ANDEREN als Bedrohung. Polarisieren Sie. Erfinden Sie für alles unüberbrückbare Gegensätze. Regen Sie Gewalt-Phantasien in Bezug auf DIE ANDEREN an. Erfinden Sie gewalttätige Ereignisse.

Strache erfindet einen Bürgerkrieg wegen ein paar zehntausend Migranten. Die verkörpern "Abgründe des Bösen" und dürfen daher präventiv bekämpft werden: "Wenn wir unser kulturelles Erbe dauerhaft bewahren wollen, müssen wir bereit sein, es zu verteidigen."

Strache radikalisiert sich. Die Gewaltfantasien seiner Anhänger reichen ihm nicht. Er regt selbst den Bürgerkrieg an. (Hans Rauscher, 24.10.2016)