Salzburg – Einen 10-Punkte-Forderungskatalog an die Politiker von Stadt und Land hat der Dachverband der Salzburger Kulturstätten am Montag bei einem Pressegespräch präsentiert. "Wir fordern von allen Parteien ein klares Bekenntnis zur zeitgenössischen Kultur", sagte Thomas Randisek, Geschäftsführer des Dachverbands. Konkret wollen die Kulturinitiativen eine mittelfristige Finanzierung und mehr Transparenz.

So sollte das Land seine auf zwei Jahre abgeschlossenen Zielvereinbarungen an den dreijährigen Rhythmus der mittelfristigen Fördervereinbarung der Stadt anpassen, verlangte Randisek. Eine Synchronisierung würde den Kulturinitiativen nicht nur eine längere Perspektive ermöglichen, sondern auch den bürokratischen Aufwand senken.

Mehr Geld für den guten Ruf

Das freie Kulturbudget des Landes sollte wiederum von derzeit fünf Mio. Euro auf mindestens 7,5 Mio. Euro angehoben werden. Außerdem verlangt der Dachverband – ein gemeinnütziger Verein, in dem 78 Kulturinitiativen zusammengeschlossen sind -, dass die 119 Salzburger Gemeinden künftig ein Prozent ihres Budgets für zeitgenössische Kulturproduktion und -vermittlung zur Verfügung stellen.

Derzeit lebe Salzburg nämlich sehr gut von seinem Ruf als Kulturland. Doch die eigentliche Kulturproduktion sei vor allem am Land schlecht besetzt. "Da gibt es einen enormen Aufholbedarf", meinte Karl Zechenter, Vorsitzender des Dachverbands. "Wir müssen als Standort der Kulturproduktion stärker werden", forderte er: "Derzeit lebt Salzburg vom Import." Viele zeitgenössische Künstler würden aufgrund der schlechten Bedingungen Salzburg wieder verlassen, beklagte er. Ziel sei deshalb auch eine faire Bezahlung. Der Dachverband forderte einen Mindeststundenlohn von 10,74 Euro brutto für Kulturarbeiter.

Finanziert werden könnten die Forderungen des Dachverbands unter anderem durch eine Zweckwidmung eines Teils der Salzburger Landesmedienabgabe, die rund 11,5 Mio. Euro beträgt. Damit könnte man beispielsweise konkret alternative Medien in Salzburg unterstützen. (APA, 24.10.2016)