Null Punkte nach drei Spielen. Es ist zum Haare raufen.

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Salzburg – Red Bull Salzburg droht in der Fußball-Europa-League ein historisch schlechtes Abschneiden. Nach der 0:1-Heimniederlage am Donnerstag gegen OGC Nizza steht Österreichs Meister zur Halbzeit der Gruppenphase noch ohne Punkte da. Sollte in den restlichen drei Partien nichts Zählbares eingefahren werden, hätten die "Bullen" als erster heimischer Club in diesem Bewerb eine Nullnummer hingelegt.

Dieses Schicksal widerfuhr in der Europa-League-Geschichte lediglich den Shamrock Rovers (2011) sowie Slovan Bratislava und Metalist Charkiw (jeweils 2014). Trainer Oscar Garcia versprach aber, sich vehement gegen ein blamables Ausscheiden zu stemmen. "Ich kann garantieren: Auch wenn wir vor dem letzten Spiel keinen Punkt haben, werden wir alles versuchen, um daheim gegen Schalke zu gewinnen."

Seine Mannschaft hat sogar noch die Chance auf einen Platz in den Top-2 der Gruppe I und den damit verbundenen Einzug ins Sechzehntelfinale. Damit dies gelingt, müssten jedoch die drei ausstehenden Partien, beginnend mit dem Auswärtsspiel am 3. November in Nizza, wohl gewonnen werden. "Wir stehen immer noch ohne Punkte da, werden aber weiterhin unser Bestes geben. Wir müssen jetzt aus diesem Dilemma rauskommen und dürfen uns nicht hängenlassen", forderte Mittelfeldspieler Konrad Laimer.

"Die Leistung hat mich zufriedengestellt"

Gegen Nizza boten die Salzburger eine durchaus ansehnliche Leistung. Allerdings scheiterten sie nicht zum ersten Mal in dieser Europacup-Saison an individuellen Fehlern – diesmal patzten Andre Wisdom und Paulo Miranda – sowie an schlechter Chancenauswertung. "Wir haben wieder ein blödes Gegentor kassiert, danach hatten wir das Spiel unter Kontrolle. Es wäre viel mehr drinnen gewesen", meinte Laimer.

Diese Ansicht vertrat auch sein Trainer. "Der Unterschied war, dass wir einen Fehler gemacht haben, den der Gegner eiskalt ausgenützt hat. Meine Mannschaft hat gegen einen starken Gegner gut gespielt, aber wieder einmal die Chancen nicht genützt", sagte Oscar, ergänzte aber auch: "Die Leistung hat mich zufriedengestellt."

Der Katalane fand nach der dritten Europacup-Heimniederlage in Folge den einen oder anderen positiven Aspekt. "Es gibt eine gute Nachricht für mich: Die Leistung der Spieler hat gestimmt, vor allem von denen, die zuletzt nicht oft gespielt haben. Ich forciere den Konkurrenzkampf."

Besonders Marc Rzatkowski wusste zu überzeugen, auch Josip Radosevic und Fredrik Gulbrandsen zeigten phasenweise gute Ansätze, was auch Sportdirektor Christoph Freund glücklich machte. "Die Mannschaft hat gut und aggressiv gegen den Ball gearbeitet, viel gekämpft und ist viel gelaufen. So stelle ich mir das vor", erklärte der 39-Jährige, der zuletzt Kritik an den Profis geübt hatte.

Der Auftritt gegen Nizza sei ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, urteilte Freund. Der nächste Schritt ist am Sonntag im Heimspiel gegen den Aufsteiger SKN St. Pölten geplant. In dieser Partie soll die Misserfolgsserie von zuletzt fünf Bewerbspartien ohne Niederlage beendet werden. (APA; 21.10.2016)