Facebook gerät erneut wegen der Löschung eines Brustkrebs-Vorsorge-Beitrags in die Kritik

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Das soziale Netzwerk Facebook hat sich für das Löschen eines Videos der Schwedischen Krebsgesellschaft zum Thema Brustkrebs entschuldigt. "Es tut uns wirklich leid", erklärte eine Unternehmenssprecherin am Freitag. Facebook entschuldige sich "für den Fehler". Das Facebook-Team bearbeite jede Woche Millionen Werbebilder, "und in einigen Fällen verbieten wir Werbung unberechtigterweise".

Die Schwedische Krebsgesellschaft Cancerfonden hatte am Donnerstag in einem offenen Brief an Facebook kritisiert, dass die Bilder wegen ihrer "Anzüglichkeit" entfernt worden seien. In dem Video, das zum präventiven Abtasten der Brust nach verdächtigen Knoten anleitet, seien animierte Frauen mit kreisrunden Brüsten zu sehen.

"Unverständlich und seltsam"

Cancerfonden habe die Löschung anfechten wollen, habe aber niemanden bei Facebook erreichen können. "Wir finden es unverständlich und seltsam, wie jemand medizinische Informationen anzüglich finden kann", sagte Cancerfonden-Sprecherin Lena Biornstad.

Facebooks rigider Umgang mit Nacktdarstellungen jeder Art stößt immer wieder auf Unverständnis. Zuletzt schaltete sich die norwegische Regierungschefin Erna Solberg in einen Streit um die Löschung eines weltberühmten Fotos aus dem Vietnamkrieg ein. Auf dem Bild ist ein nacktes vietnamesisches Mädchen zu sehen, das vor einem Napalm-Angriff flieht. Facebook hatte die Entscheidung später zurückgenommen. Viele Löschungen basieren auf einem Algorithmus und geschehen automatisch. (APA, 21.10.2016)