Die OMV hat im dritten Quartal unter gesunkenen Raffineriemargen gelitten.

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Wien – OMV hat im dritten Quartal vor allem aufgrund von Wartungsarbeiten etwas weniger Öl und Gas gefördert. Die Produktion sank im Vergleich zum Vorquartal um fünf Prozent auf 301.000 Barrel pro Tag, wie das Wiener Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Rückgang sei auf geplante Wartungsarbeiten in den norwegischen Feldern Gullfaks und Gudrun zurückzuführen, hieß es.

Im Geschäft mit der Weiterverarbeitung von Rohöl zu Treibstoffen sank die entsprechende Raffineriemarge auf 3,69 Dollar je Barrel von 4,67 Dollar im Vorquartal.

Das Upstream-Ergebnis – die Suche und Förderung von Öl- und Gas – habe im dritten Quartal über dem des Vorjahres gelegen. Konkrete Angaben machte die OMV vorerst nicht. Die Ergebnisse für das dritte Quartal will das teilstaatliche Unternehmen am 9. November veröffentlichen. Durch den Verkauf von Upstream-Anlagen sei ein Netto-Sondereffekt in Höhe von rund 100 Millionen Euro angefallen, hieß es.

Verschuldung im Auge behalten

Finanzielle Stabilität, Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz, also eine geringere Verwundbarkeit des Konzerns, sind für OMV-Finanzvorstand Reinhard Florey die drei zentralen Elemente für den Öl- und Gasriesen. Das Gearing dürfe nicht aus dem Ruder laufen, sonst gehe Vertrauen am Kapitalmarkt verloren, sagte Florey am Freitag auf der Gewinn-Messe in Wien.

Werde die OMV weiter verschuldet, "schneide ich ins Eigenkapital hinein", meinte er auf eine Frage zu früheren Dividendenzahlungen des Konzerns "auf Pump". Als Obergrenze für das Gearing habe man sich 30 Prozent als neues Ziel gesetzt, zuletzt habe man das hingebracht. Im ersten Halbjahr sei der Cashflow trotz 326 Mio. Euro Dividendenzahlung positiv gewesen, erinnerte er.

Stabilität begünstigt Investitionen

Angesichts der Volatilitäten am Markt und auch beim Ölpreis sei als Gegenbewegung eine Integration von Up- und Downstream erforderlich, das Downstream liefere gute Ergebnisse als Ausgleich. Zudem müsse man Risikomanagement betreiben, damit die Ausgaben im Rahmen bleiben. "Wir müssen weiter investieren, daher brauchen wir Stabilität", so Florey, der seit Juli neuer CFO ist.

Die OMV habe nicht Volumen, sondern Wertschöpfung als Ziel – "Wert vor Volumen", zitierte Florey dazu ein Statement von OMV-Konzernchef Rainer Seele.

Das Portfolio müsse ausgeglichen sein, verwies der CFO auf die Aktivitäten bzw. Bestrebungen in Nahost, Russland und Nordsee. "Wir haben die Perspektive, dass die langfristige Absicherung unserer Reserven unabdingbar ist." Nur das gebe der OMV die Mittel, um sich für die Zukunft abzusichern. (APA, Reuters, 21.10.2016)