He did it again. Auch in der letzten TV-Debatte weigerte sich Donald Trump zu erklären, er werde ein für ihn negatives Wahlergebnis anerkennen. Bisher hatte er nur vor seinen grölenden Anhängern eine Wahlanfechtung in den Raum gestellt. Aber das ist mehr als eine Androhung einer Wahlanfechtung. Das ist die Verweigerung der demokratischen Verfassung. Hillary Clinton hätte nicht einmal antreten dürfen, pöbelte Trump, "Millionen" seien gar nicht wahlberechtigt – ohne irgendeinen Beweis. Gemeint sind Minderheiten, deren Wahlverhalten oft durch Umplanung von Sprengeln – "gerrymandering" – wirkungslos gemacht wird.

An was oder wen erinnert uns das? Vielleicht an die rätselhafte Aussage von Norbert Hofer, sein siegreicher Gegner VdB sei "nicht gewählt, nur gezählt worden"? Oder die ständigen Andeutungen Straches über Manipulationen bei der Wahl. Was ist der Unterschied – außer dass Hofer seine bedenklichen Absichten viel besser hinter seinem freundlichen Lächeln verbergen kann als der Amokläufer Trump?

Leute wie Trump, Strache/Hofer und andere sind überzeugt, dass sie die einzig legitimen Vertreter oder vielmehr die Verkörperung des "wahren" Volkes darstellen. Daher sind alle anderen in ihren Augen illegitim. Daraus folgt, dass auch Wahlergebnisse, die ihnen nicht passen, als nicht legitim betrachtet werden. So einfach, so erschreckend einfach ist das. (Hans Rauscher, 20.10.2016)