Prag/Brünn – Die einstige Fabrik des deutsch-mährischen Unternehmers Oskar Schindler in Ostböhmen ist unter Denkmalschutz gestellt worden. Das tschechische Kulturministerium hat einen entsprechenden Bescheid ausgestellt, wie der Stiftungsfonds "Shoah und Oskar Schindler" mitteilte.

Die Gebäude des ehemaligen KZ- Außenlagers Gross-Rosen im ostböhmischen Brněnec (Brünnlitz) gehören seit August dieses Jahres der Stiftung, die dort eine Holocaust-Gedenkstätte einrichten will. Die Stiftung will nun erreichen, dass die tschechische Regierung dem ehemaligen KZ-Außenlager den Status eines nationalen Kulturdenkmals verleiht. "Den Antrag begründen wir damit, dass es sich in Brněnec um das einzige erhaltene nationalsozialistische Konzentrationslager auf dem Gebiet der Tschechischen Republik handelt", erklärte der Vorsitzende des Stiftungsfonds, Jaroslav Novak. Außerdem sei das Areal durch den Oscar-prämierten Film "Schindlers Liste" weltweit bekannt.

Der deutsche Unternehmer Oskar Schindler, der aus dem nahegelegenen Svitavy (Zwittau) stammte, hatte 1944 seine Emailwarenfabrik einschließlich des zugehörigen Lagers mit 1.200 jüdischen Zwangsarbeitern vom polnischen Krakow (Krakau) nach Brněnec verlegt. Damit hatte er die Häftlinge vor dem Abtransport in das Vernichtungslager gerettet. (APA, 20. 10. 2016)