Der Mittelstand in Deutschland hat bei der Digitalisierung Nachholbedarf. Das ist das Ergebnis einer Studie für das deutsche Wirtschaftsministerium, aus dem das "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe) vorab zitiert. Die erstmalige Analyse des Digitalisierungsgrades nach Unternehmensgröße beruht auf einer Umfrage von 924 Unternehmen aus elf Branchen.

Kleinstunternehmen schneiden besser ab

Am besten schneiden dabei die Kleinstunternehmen ab, die auf 55 von 100 möglichen Punkten kommen. Die Großunternehmen erreichen 53 Punkte. Die mittelgroßen Firmen kommen dagegen nur auf 50 Punkte, wobei es dort der Studie zufolge bis 2021 keinen erkennbaren Digitalisierungsfortschritt geben wird.

Als größtes Hemmnis sehen die befragten Unternehmen das fehlende leistungsfähige Breitbandnetz sowie die hohen Investitionen, die für die Digitalisierung erforderlich sind. Besonders viel Aufholbedarf besteht den Forschen zufolge im Gesundheitswesen. Dort erreichten die Unternehmen nur 36 von 100 möglichen Punkten. Zu den besser digitalisierten Branchen zählt die Finanzdienstleistungs- und Versicherungsbranche mit 61 Punkten. Der Maschinenbau erreichte 46, der Fahrzeugbau 40 Punkte. Allerdings holten alle Branchen im Vergleich zum Vorjahr auf.

Erstellt wurde die Untersuchung für das deutsche Wirtschaftsministerium vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest. Die Studie soll am Donnerstag veröffentlicht werden. (APA/AFP, 20.10.2016)