Herr Niedermühlbichler, Herr Amon, Ihre Chefs befetzen einander im Parlament, Sie hier versuchen die Wirklichkeit schönzuschminken! Macht das Sinn? Sind Sie nicht am Koalitionsende? Sollten Ihre Chefs nicht zum Nachhilfeunterricht in die Gemeinden, wo es zwischen Ihren Parteien mitunter gut funktioniert?

Also Frau Schnabl, was sind das für Fragen! Als Parteimanager haben wir uns nicht zum Report begeben, damit wir vor Ihnen die Koalition begraben. Ich, als SPÖ-Bundesgeschäftsführer, sage: Wir sind zwei Parteien mit unterschiedlichen Positionen. Das ist Demokratie! Ich kann zwar meine Phrasen nicht mehr hören, aber es gilt Ergebnisse für Österreich zu erzielen.

Wobei, auf die Gefahr hin, dass gestritten wird: Dass ÖVP-Generalsekretär Werner Amon noch vor acht Jahren selbst für die Maschinensteuer war, die seine Partei nun bekämpft, als wäre unser aller Kanzler ein kommunistischer Teufel, muss schon gesagt werden dürfen.

Bei allem Respekt! Als Angesprochener darf ich das nicht so stehen lassen. Vor acht Jahren hatten wir Hochkonjunktur, und Kanzler Kern übte noch das Bahnfahren. Das ist doch mit der aktuellen Lage nicht vergleichbar, aber lassen wir das.

Ich stimme Niedermühlbichler gerne zu – ich kann seine Phrasen ebenso wenig hören wie ich und er die meinen. Sie sehen Frau Schnabl, es gibt Themen, die die Koalition einen. In diesem Sinne sollten wir Konflikte auch in Hinkunft konstruktiv in den Vordergrund rücken! Äh, Sie streiten öffentlich, um die Opposition sprachlos zu machen, und hinter den Kulissen herrscht Liebe? Für die SPÖ darf ich andeuten: Vielleicht haben Sie recht.

Also, ich muss zugeben, der ÖVP geht das jetzt zu weit. (Ljubiša Tošić, 19.10.2016)