Der Chip-Riese Intel hat Umsatz und Gewinn im abgelaufenen Quartal deutlich gesteigert, die Anleger aber mit einem verhaltenen Geschäftsausblick enttäuscht. Die Erlöse kletterten verglichen mit dem Vorjahreswert um neun Prozent auf 15,8 Milliarden Dollar (14,37 Mrd. Euro), wie der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Unter dem Strich verdiente Intel 3,4 Milliarden Dollar. Auch das entspricht einem Anstieg von neun Prozent im Jahresvergleich. Ohne Sonderposten betrug der Gewinn je Aktie 80 Cent, sieben Cent mehr als von Experten vorhergesagt. Trotzdem fiel die Aktie im nachbörslichen Handel zeitweise um bis zu fünf Prozent.

Deutlich unter Erwartungen

Intel prognostizierte für das laufende vierte Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang auf 15,7 Milliarden Dollar und lag damit deutlich unter den Erwartungen der Finanzprofis. Das Unternehmen, dessen Chips in unzähligen Computern weltweit stecken, tut sich schon länger mit schwacher Nachfrage von PC-Herstellern schwer, auch wenn die Erlöse in der Kernsparte zuletzt wieder deutlich stiegen.

Allerdings hatten die Anleger auf bessere Aussichten gehofft, weil sich der Computermarkt jüngst stabilisiert hat. Dem Forschungsunternehmen IDC zufolge schrumpfte der weltweite PC-Markt im dritten Quartal um 3,9 Prozent und damit weniger stark als erwartet. Intel hatte den Trend zu Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets verschlafen und musste zuletzt Einbußen in seinem Stammgeschäft mit Halbleitern für PCs hinnehmen.

Mitarbeiter gekündigt

Im April hatte Intel angekündigt, bis Mitte 2017 weltweit 12.000 Jobs und damit elf Prozent der gesamten Mitarbeiterzahl zu streichen. Damit will sich der Konzern schneller aus der Abhängigkeit vom schwierigen PC-Geschäft lösen. Intel setzt künftig stärker auf Chips für Rechenzentren und Cloud-Computing sowie die Vernetzung von Alltagstechnik und Maschinen im Internet der Dinge. (APA, 19.10.2016)