Von Italiens Expremier Silvio Berlusconi wurde einst eine unflätige Beleidigung der deutschen Kanzlerin Angela Merkel kolportiert, von der selbst ein Donald Trump noch etwas lernen könnte. Insofern stimmt es durchaus heiter, sich vorzustellen, dass Berlusconi, als er seinerseits durch Wikileaks erfuhr, dass Außenministerin Hillary Clinton nicht gut über ihn redete, diese anrief und am Telefon vor Kränkung fast weinte: "Ich bin ein Freund Amerikas, und du sagst sowas Gemeines über mich!"
Das ist bekannt, weil wiederum geleakt wurde, dass Clinton diesen Satz, mit eindeutigem italienischem Akzent, vor Zeugen zum Besten gab.
Trump stellt man sich eher nicht als Briefeschreiber vor, der sagt alles in die Kamera, auch, dass ihm eine zu schiach ist zum ... (der Cavaliere – still ist es um ihn geworden – hatte Ähnliches über M. von sich gegeben, nur noch etwas derber).
Ganz so arg ist es nicht, aber auch der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari zeigte jüngst eine gewisse Situationsvergessenheit, als er bei einer Pressekonferenz über seine eigene Frau sprach: Die gehöre in seine Küche, in das Wohnzimmer und "in sonst noch ein Zimmer". Neben ihm stand: die deutsche Kanzlerin.
Na ja, so schließt sich der Kreis. Zumindest eine Raute als Kommentar wäre vonseiten Merkels aus frauensolidarischer Sicht nett gewesen. Vielleicht andeutungsweise etwas kleiner und gerundet? (Gudrun Harrer, 18.10.2016)