Jerusalem – Die UN-Kulturorganisation Unesco hat eine umstrittene Resolution zu Ostjerusalem verabschiedet. Der Exekutivrat habe den Text am Dienstag unverändert angenommen, sagte ein Sprecher. Israel hatte seine Zusammenarbeit mit der Unesco wegen dieser und einer anderen geplanten Resolution bereits zuvor ausgesetzt. Es wirft der Organisation vor, damit den "islamistischen Terrorismus" zu unterstützen.

Der Text wurde unter Federführung von sieben arabischen Staaten verfasst, darunter Ägypten, Algerien, der Libanon und Katar. Ziel ist, "das palästinensische Kulturerbe und den unverkennbaren Charakter von Ostjerusalem zu bewahren". Dazu gehört auch die Altstadt von Jerusalem, in der sich mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom zwei der heiligsten Stätten des Islam befinden.

Klagemauer unter Anführungszeichen

Israels Bildungsminister Naftali Bennett hatte der Unesco am Freitag vorgeworfen, die "tausendjährigen jüdischen Verbindungen zu Jerusalem" zu ignorieren. Besonders empört ist die Regierung darüber, dass der Tempelberg in der Resolution nie mit seinem jüdischen Namen bezeichnet wird und die Klagemauer nur unter Anführungszeichen aufgeführt wird.

Der stellvertretende palästinensische Unesco-Botschafter Munir Anastas sagte: "Die Resolution erinnert Israel daran, dass es die Besatzungsmacht in Ostjerusalem ist." Er rief die israelische Regierung auf, den "Missbrauch" islamischer Kultstätten zu beenden, etwa durch archäologische Grabungen. (APA, AFP, 18.10.2016)