Während der Zugfahrt werden E-Mail gelesen und bearbeitet.

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Jeder zweite Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel (49 Prozent) arbeitet bereits am Arbeitsweg. Das ergibt eine aktuelle Erhebung der Personalberatung Michael Page. "Im Management war die Zahl derjenigen, die im Zug produktiv sind, mit 70 Prozent schon immer sehr hoch. Überraschend ist allerdings, dass bereits 39 Prozent aller Fachkräfte ihren Chefs in nichts nachstehen. Für sie gehört es mittlerweile zum Job, auch abseits des Arbeitsplatzes erreichbar zu sein", sagt Christoph Trauttenberg, Director von Michael Page in Österreich.

Auto als Stressfaktor

Je höher die Position und das monatliche Salär, desto eher wird mit dem Auto gependelt. Mit dem Auto den Weg zur Arbeit zu bestreiten wird von den Befragten allerdings nicht als angenehmer empfunden. Ein Drittel gibt an, dass der Morgen- und Feierabendverkehr ein Stressfaktor ist.

Vor allem Frauen stört die tägliche Fahrt mit dem Auto – 44 Prozent von ihnen fühlen sich gestresst von Staus, zerbrechen sich den Kopf über mögliche Unfälle und technische Probleme auf dem Weg zur Arbeit oder ärgern sich spätestens bei der Parkplatzsuche über ihren fahrbaren Untersatz.

Bei den Männern fühlen sich nur 26 Prozent vom Pendeln mit dem Auto gestresst – doch auch sie stören Staus, Unfälle und technische Gebrechen, aber auch das Verhalten anderer Autofahrer ist vielen ein Dorn im Auge.

Home Office wird nur zögerlich genutzt

Den Weg zur Arbeit gänzlich zu meiden und stattdessen von zu Hause aus produktiv zu sein, räumen laut der Befragung von Michael Page bereits 36 Prozent der Arbeitgeber ihren Mitarbeitern ein. Genutzt wird dieses Angebot allerdings nur zurückhaltend. "Knapp 13 Prozent der Befragten geben an, fast die Hälfte ihrer Arbeitszeit im Home Office zu verbringen. Der Großteil verbringt maximal 20 Prozent der Arbeitszeit zu Hause. Jeder Zehnte lässt die Möglichkeit gänzlich ungenützt", erklärt Trauttenberg.

In einem Punkt sind sich laut der Erhebung von Michael Page sowohl Frauen als auch Männer aller Einkommens- und Beschäftigungsverhältnisse einig: Ihre Wohnsituation würden 83 Prozent zugunsten einer besseren Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes dennoch nicht ändern wollen. (red, 18.10.2016)