Bogota – Wenige Tage vor Beginn von Friedensgesprächen zwischen Kolumbiens Regierung und der linken Guerillagruppe ELN ist bei einem Armeeeinsatz ein Kämpfer der Rebellengruppe getötet worden. Vier weitere Mitglieder der Nationalen Befreiungsarmee seien bei der Operation im nordöstlichen Bezirk Casanare gefangen genommen worden, teilte die Armee am Montag mit.

Bei einem getrennten Einsatz in Choco wurden demnach zudem 24 Guerillakämpfer "demobilisiert". Die Operationen könnten die Gespräche belasten, die am 27. Oktober beginnen sollen. Zuletzt hatte die Rebellengruppe drei Geiseln freigelassen und die Freilassung von zwei weiteren vor Beginn der Verhandlungen angekündigt. Die Regierung ihrerseits ließ eine Gruppe von ELN-Mitgliedern frei, damit sie an den Gesprächen teilnehmen können. Die ELN kämpft ebenso wie die größeren Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) seit 1964 gegen die Regierung.

Referendum

Präsident Juan Manuel Santos hatte Ende August nach mehrjährigen Verhandlungen ein Friedensabkommen mit der FARC geschlossen, doch wurde es Anfang Oktober bei einem Referendum mit knapper Mehrheit von der Bevölkerung abgelehnt. Santos wurde dennoch wenige Tage später für seine Bemühungen um die Beendigung des jahrzehntelangen Bürgerkriegs mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Er will nun den Friedensvertrag mit den FARC noch einmal überarbeiten. (18.10.2016)