Wien – Die Digitalisierung ist bei Österreichs Mittelstandsunternehmen angekommen. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Deloitte sehen 95 Prozent von 136 Befragten in der Digitalisierung ein wichtiges Thema für ihren Geschäftsalltag. Aber: Es bestehe noch Aufholbedarf – besonders im Rechnungswesen. "Mittelstandsunternehmen haben verstanden, dass die Digitalisierung ihre Geschäftswelt nachhaltig verändern wird", erklärte Gerald Vlk, Partner bei Deloitte Österreich, am Montag in einer Aussendung.

Verbesserungspotenzial gebe es vor allem im Rechnungswesen. So würde mehr als die Hälfte der Unternehmen digital erstellte Eingangs- und Ausgangsrechnungen immer noch ausdrucken. "Die Vereinfachungen, die die Digitalisierung mit sich bringen kann, werden häufig zu wenig genutzt. Deshalb bewirken vereinzelte digitalisierte Arbeitsschritte heute noch oft Mehraufwand statt Zeit- und Kostenersparnis", so Vlk.

Zu wenig Überblick

Deloitte identifiziert eine Reihe von Hindernissen bei schnellerer Digitalisierung im Rechnungswesen. Die große Auswahl an technischen Lösungen und Systemanbietern mache es schwierig, den Marktüberblick zu behalten und die richtige Wahl zu treffen. Das erforderliche Know-how sei in den mittelständischen Unternehmen oft noch nicht ausreichend vorhanden, die Unternehmen sehen sich mit einem Mangel an qualifizierten Mitarbeitern konfrontiert. "Wir brauchen dringend eine zeitgemäße Ausbildung für den Bereich Rechnungswesen. Sonst scheitert der Fortschritt bereits an der Basis", monierte Katrin Demelius, Managerin bei Deloitte Österreich. (APA, red, 17.10.2016)