Salzburg – Die Staatsanwaltschaft Salzburg hat Anklage gegen einen 26-jährigen Marokkaner wegen Beteiligung an der terroristischen Vereinigung "Islamischer Staat" (IS) erhoben. Der Mann war im Sommer in Belgien gefasst und dann nach Salzburg ausgeliefert worden. Er soll in Kontakt mit zwei weiteren IS-Verdächtigen gestanden sein, die im August von Salzburg nach Frankreich ausgeliefert wurden.

Der 26-jährige Marokkaner Abid T. soll ein Komplize von Adel H. (29) und Muhammad U. (35) sein, die mit zwei späteren Paris-Attentätern nach Europa gekommen und im November 2015 als syrische Flüchtlinge getarnt in Österreich gelandet waren. In einem Flüchtlingsheim in Salzburg hatten der Algerier und der Pakistani den Erhebungen zufolge auf Abid T. gewartet, der dann am 10. Dezember dort eintraf. Ermittler vermuteten, dass das Trio Anschläge ausführen sollte.

Prozesstermin steht noch aus

Während Adel H. und Muhammad U. bei einer Polizeiaktion am 10. Dezember in Salzburg festgenommen wurden, konnte Abid T. entkommen. Er hatte jedoch sein Handy zurückgelassen. Der Verdächtige wurde aufgrund eines Europäischen Haftbefehls in Belgien festgenommen und nach Salzburg ausgeliefert. Staatsanwältin Herta Stix bestätigte am Freitag auf Anfrage der APA einen Bericht auf der Homepage der "Salzburger Nachrichten", wonach jetzt Anklage gegen Abid T. erhoben wurde. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.

Noch in Untersuchungshaft sitzen zwei weitere IS-Verdächtige, gegen die ebenfalls die Staatsanwaltschaft Salzburg ermittelt. Auch die beiden stehen im Verdacht, mit Adel H. und Muhammad U. in Verbindung gestanden zu sein. Der 26-jährige Marokkaner und der 40-jährige Algerier waren am 18. Dezember 2015 in Salzburg festgenommen worden.

Ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen einen IS-Verdächtigen hat die Staatsanwaltschaft Salzburg abgeschlossen. Es wurde bereits eine Anklage bei Gericht eingebracht. Der Prozess gegen den 22-jährigen Syrer findet kommenden Montag am Landesgericht Salzburg statt. Ihm wird ebenfalls Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Ahmad Al I. soll sich von Herbst 2014 bis Februar 2015 in Syrien der Terrormiliz IS als Kämpfer und Wachsoldat angeschlossen haben. Der Mann wurde am 17. September 2015 in einer Flüchtlingsunterkunft in der Stadt Salzburg festgenommen. (APA, 14.10.2016)