Abuja – Nigerias Präsident Mahammadu Buhari hat angekündigt, dass sein Land in etwa eineinhalb Jahren ausreichend Lebensmittel für die eigene Bevölkerung produzieren und dann mit Exporten beginnen will. "Wir hatten guten Regen und erwarten eine sehr gute Ernte", sagte Buhari am Freitag in Berlin nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Deshalb würden die Probleme mit Nahrungsmittelimporten für das mit Abstand bevölkerungsreichste Land Afrikas nicht so groß wie befürchtet. "Wir werden Nahrungsmittelsicherheit schaffen und sogar Lebensmittel exportieren können, etwa Weizen, Mais und Reis. Ich denke, in etwa 18 Monaten werden wir in diesen Bereichen autark sein."

Hohe Kredite

Erst im September hatte das ölreiche Land einen Milliardenkredit der Afrikanischen Entwicklungsbank erhalten, um seine Wirtschaft breiter aufzustellen. Nigeria, das etwa 182 Millionen Einwohner hat, steckt in einer Depression. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt für dieses Jahr ein Schrumpfen der Wirtschaft um 1,8 Prozent voraus – nach einem Wachstum 2015 von 2,7 und 2014 sogar von 6,3 Prozent.

Die deutschen Exporte nach Nigeria fielen nach Angaben des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft in den ersten fünf Monaten 2016 um 33 Prozent auf 274 Millionen Euro. Die Importe gingen wegen des niedrigen Ölpreises im selben Zeitraum um 28,4 Prozent auf 681 Millionen Euro zurück. Merkel betonte die wirtschaftlichen Perspektiven des Landes, in dem rund 100 deutsche Firmen arbeiten. Deutschland wolle zudem bei der Ausbildung von Jugendlichen helfen. (APA, 14.10.2016)