Der größte österreichischen Provider, Smatrics, bietet einen Tarif ohne Netzgebühr und ohne Bindung an um neue Kunden zu gewinnen.

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Die Hürden, ein Elektroauto an einer öffentlichen Ladestation aufzuladen, waren bisher ziemlich umfassend. Hauptgrund: Man musste sich erst einmal bei einem Energieversorgungsunternehmen anmelden, und dann war man fix an dessen Lade-Infrastruktur gebunden, konnte erst recht wieder nur bei dessen Ladesäulen Strom tanken. Manche Ladesäulen funktionierten dann oft gar nicht, manche waren überhaupt wieder verschwunden, weil der Supermarkt daneben umgebaut wurde und seit Eröffnung auch nie jemand dort getankt hatte.

Komplizierte Abrechnungssysteme

Doch das alles wird besser, spielt sich langsam ein. An Roamingsystemen wird immerhin gearbeitet. Auch die Autohersteller selbst versuchen ihren Kunden das Tanken zu erleichtern, kreieren eigene Abrechnungssysteme und kooperieren mit unterschiedlichen Stromversorgern. Als Kunde ist es trotzdem nahezu unmöglich, sich im Dschungel der Geschäftsmodelle zu orientieren. Oft rätselhafte Webauftritte vernebeln zusätzlich die Sicht aufs Wesentliche.

Beim größten österreichischen Provider, Smatrics, nützt man nun diese Unsicherheit, um Kunden an sich zu ziehen, indem man einen Tarif ohne Netzgebühr und ohne Bindung anbietet. Obendrein wurde der üblicherweise komplizierte Anmeldeprozess extrem gestrafft. Wenn man vor der Ladesäule steht, braucht man sich nur per Smartphone zu registrieren. Die Rechnung für den getankten Strom wird zugesandt – ohne weitere Verpflichtung. Das könnte auch die anderen in Zugzwang bringen, ihre Zapfsäulen leichter zugänglich zu machen. (Rudolf Skarics, 19.10.2016)