Der achtjährige Erez Gaon kam mit einer seltenen Fehlbildung der Haut zur Welt. Er ist betroffen von einem Defekt, der als "kongenitaler Nävus" bekannt ist und zu Pigmentflecken auf der Haut führt, die an Muttermale erinnern. Diese sind gutartig, können aber das Risiko steigern, im Laufe des Lebens an Hautkrebs in Form von Melanomen zu erkranken.

Während ein bis zwei Prozent aller Neugeborenen bis zu einem gewissen Grad von dem Phänomen betroffen sind, gehört der junge Israeli zu jenem kleinen Teil der Menschen, bei denen die Flecken stärker ausgeprägt sind. Bei ihm überziehen diese etwa deutlich sichtbar das Gesicht. Und seine Umwelt geht mit diesem Umstand nicht immer freundlich um, wie seine Mutter Ruthi in einem Facebookeintrag am vergangenen Samstag dokumentiert hat.

Mutter klagt über mangelnde Akzeptanz

"Ich habe mich daran gewöhnt, dass Leute dich anstarren und hinter unserem Rücken lästern. Die traurige Tatsache ist aber, dass – egal wie viel wir über Inklusion und Akzeptanz sprechen – das Andersartige immer ausgeschlossen bleibt und immer Aufmerksamkeit auf sich zieht", so ihr Kommentar. "Manchmal ist es sogar amüsant. Aber es ist hart für mich, wenn Leute einfach nur gemein sind. Wie kann sich jemand einfach über dich lustig machen, mein geliebter Sohn?"

Dazu postete sie Fotos, die sie gemeinsam mit Erez zeigen. Als Zeichen ihrer Unterstützung hatte sie sich selbst dunkle Flecken ins Gesicht gezeichnet. Eine Aktion, die schnell Nachahmer finden sollte.

Viele Solidaritätsbekundungen

Aus dem Facebook-Posting entwickelte sich eine Welle der Solidarität. Zahlreiche Menschen posteten ebenfalls Fotos, auf denen sie sich durch aufgemalte Flecken solidarisch zeigen. Auch ein Hashtag für die Aktion war bald gefunden: #החבריםשלארז – "Freunde von Erez".

Alleine das Faceboook-Posting wurde mittlerweile über 9.000 Mal geteilt und erntete 66.000 Reaktionen. Auch Unternehmen und so mancher prominenter Israeli unterstützte die Bewegung. So etwa auch Mosche Jaalon, ehemaliger Verteidigungsminister und Vize-Premier (Likud) von Israel. Mittlerweile gibt es mit "#smiles4nevus" auch einen englischen Hashtag, der für mehr Aufmerksamkeit für den Hautdefekt sorgen soll. (gpi, 12.10.2016)