Lack und Leder
Die Naturburschen von Team 7 haben einmal mehr ihr Holzfaible auf vier Beine gepackt. Der Sekretär aus der Serie Sol beruht auf zwei ineinanderlaufenden ausziehbaren Schalen – die eine aus Eichenholz, die andere mit Leder bezogen. Das Wechselspiel aus leicht rundlichen und geraden Linien sorgt für einen klassischen Auftritt. Frei im Raum stehend, kommt die lederbezogene Rückwand zur Geltung. Im Korpus verborgen sind kleine Helferlein wie eine Steckdose mit USB-Anschluss, die Ladefunktion Qi für Mobiltelefone und mehrere Utensilienboxen. Ein Schlauch aus Stricktex bündelt lose Kabel, zudem ist ein Aufsatz mit integrierter Beleuchtung zu haben. Details wie die eingefräste Stiftablage sowie ein Geheimfach machen Sol zu einem feschen Organisationstalent im Heimbüro. Ab 2.999 Euro
Swing – Tischchen
Kein Möbel von Traurigkeit und Strenge: Das System Steno von Caimi Brevetti kombiniert verschiedene Technologien und Materialien und erinnert irgendwie an freches Bauhaus. Die äußerst funktionalistisch gestalteten Sekretäre und Schreibtische aus der Serie setzen sich aus mehrschichtigem gekrümmtem Holz, verbunden mit einem gebogenen und verchromten Stahlrohr, zusammen. In der Arbeitsfläche befinden sich zwei Schlitze, in denen Kabel verlaufen und eine erhöhte Ablagefläche angebracht werden kann. Die Tischplatte besteht aus Canaletto-Nussbaum, die Struktur aus echt gut swingendem, verchromtem Stahl. Ab 1.536 Euro
Verspielte Budel
Inspiriert von den kinetischen Skulpturen Alexander Calders, entwarf der spanische Designer Jaime Hayon den Schreibtisch Palette: Zwei Tischplatten, eine große bohnenförmige (Höhe 83 cm) und eine kleine runde darüber, verbindet er durch ein zierliches Metallgestell. Die Materialien, die Hayon einsetzt, reichen von schwarzem Marquina oder weißem Carrara-Marmor über poliertes Messing bis hin zu lackiertem Eschenfurnier in den Farbtönen Schwarz, Rot oder Graugrün. Ein Gestell aus geschweißtem und pulverbeschichtetem Stahlrohr peppt den Materialmix mit dem Flair der Fifties auf. Palette wirkt wie eine dreidimensionale Collage, die zum Stillstand gekommen ist und den Schreibplatz zu einem Platz macht, der zum Verweilen geeignet ist. 1.999 Euro
Fescher Klotz
Ein Schreibtisch ist eher ein Ort als ein Gegenstand. An ihm kann man seinen Ideen – sofern sie denn kommen – freien Lauf lassen, sie ordnen, aufschreiben oder wieder verwerfen. Aus dieser Überzeugung heraus gestaltete Jasper Morrison das Möbel Ink, einen Schreibtisch, bei dem die Form auf klobige, aber nicht uncharmante Weise der Funktion folgt. Ink ist aus amerikanischem Nussbaumholz in Trapezform gefertigt. Öffnet man seine Schwenktür und klappt sie aus, verwandelt sich diese in eine Arbeitsfläche. Im Inneren befinden sich neben drei Schubladen auch eine LED-Beleuchtung und ein Fach mit Steckdosen für elektronische Geräte – auch wenn der Name eher an nostalgisches Briefeschreiben mit Tinte und Feder denken lässt. Preis auf Anfrage
Grader Michl
Jede Menge Platz zum Planen, Ordnen oder Besprechen bietet der Arbeitstisch Grande des Schweizer Herstellers Wogg. Unter einer weißen weitläufigen Arbeitsfläche sind auf beiden Längsseiten mehrere offene Ablagefächer untergebracht. Farbige Boxen passen exakt in diese Nische. So lässt sich Papierkram flugs verräumen. Tischuntergestelle, die von ihrer Massigkeit an Flamingobeine erinnern, betonen die Horizontale. Dadurch wirkt auch die Platte leichter. Der Designer Christophe Marchand betont, dass ihm bei seinen Entwürfen der Linie Caro die Ästhetik ebenso vorschwebte wie der Gebrauchscharakter. Neben Grande ergänzen der Tisch Moderato und das Regal Horizontal die Serie, die sich sehen lassen kann. 4.584 Euro
(Heike Edelmann, 30.01.2017)
Weiterlesen – Schwerpunkt Schreibtische:
Ela Angerer: "Mein Schreibtisch ist meine Insel"
Gregor Eichinger: "Auch eine Parkbank kann ein Schreibtisch sein"
Margit Schratzenstaller: "Der Schreibtisch ist mein Basislager"
Erwin K. Bauer: "Bei mir heißt Unordnung Verdichtung"
Interview: Thomas Bene: "Heute geht man lieber ins Büro als früher"