Immer mehr Geschäfte akzeptieren Bitcoins.

Die EU-Kommission will künftig schärfer gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung vorgehen. Dafür steht nun auch ein Verbot von Bitcoins im Raum, da die virtuelle Währung für die anonyme und verschlüsselte Überweisungen im Internet von Terrorgruppen oder Mafiabanden für Geldtransfers benutzt werden können. Mit dem Verbot will man sichergehen, dass sich niemand "hinter einer anonymen Identität versteckt."

Bundesrat dafür

Ein mögliche Verbot wird auch von österreichischen Politikern unterstützt wird. So sprach sich etwa der Bundesrat Stefan Schennach (SPÖ) erst vergangene Woche dafür aus. Auch FPÖ-Politiker sehen die Währung kritisch.

Antwort auf die Finanzkrise

Die virtuelle Währung Bitcoin war im Jahr 2009 als Antwort auf die Finanzkrise erfunden worden. Geschaffen hat sie ein unbekannter Programmierer, der eine von Staaten, Zentralbanken und anderen Finanzinstituten unabhängige Währung wollte. Das virtuelle Geld wird durch komplexe Verfahren berechnet. Der Wechselkurs zu echten Währungen schwankt stark.

Waffen, Drogen und Hotelrechungen

In den letzten Monaten sorgte die virtuelle Währung für Schlagzeilen, da mit ihr im sogenannten "Darknet" Waffen oder Drogen gekauft werden können. Allerdings kann man auch seine Hotel-Rechnung damit begleichen. So akzeptiert das Wiener Hotel Schani seit einigen Monaten Bitcoins. Die Währung kann u.a. in heimischen Trafiken gekauft werden.

Kritik von Bitcoin Austria

Seitens Bitcoin Austria, einem Verein zur Förderung der Kryptowährung in Österreich, erntet Schennach für seine Verbotsforderung Kritik. "Bitcoin wegen möglicher Nutzung bei illegalen Aktivitäten zu verbieten wäre in etwa so, als würde man das Internet abdrehen wollen, nur um möglichen Missbrauch der Technologie vorzubeugen", erklärt Präsident Johannes Grill. Zudem sei ein Verbot einer freien und dezentralen Technologie ohnehin nicht umsetzbar. (sum, gpi, 11.10. 2016)

Update, 18:30 Uhr: Reaktion von Bitcoin Austria ergänzt.