Klagenfurt – Unbekannte Täter haben am Wochenende Tafeln in der Gedenkstätte am Kärntner Ulrichsberg mit Farbe beschmiert. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, ereignete sich die Tat in der Nacht auf Sonntag – ein Zusammenhang mit dem an diesem Wochenende stattgefundenen Ulrichsbergtreffen wird vermutet.

"Die Täter haben die fünf Vorhängeschlösser, mit denen die Gedenkstätte gesichert war, aufgebrochen und haben die Tafeln und die Innenwände der Kirchenruine mit roten und schwarzen Farbbeuteln beschädigt", sagte Helmut Mayer, der Leiter des Kärntner Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT), das auch die Ermittlungen übernommen hat.

2009 abgesagt

Bei der Gedenkstätte hatte seit 1958 jedes Jahr im Oktober das "Ulrichsbergtreffen" stattgefunden. Die Gedenkfeier für die Opfer der Weltkriege und des Kärntner Abwehrkampfes zog immer wieder rechtsextreme und neonazistische Besucher an. 2009 wurde das Treffen überhaupt abgesagt, seither findet es auch nicht mehr an der Gedenkstätte auf dem Berg, sondern beim Herzogstuhl in der Gemeinde Maria Saal statt.

Schon im Jahr 1997 hatte es einen Angriff auf die Gedenkstätte gegeben – der Schaden damals sei aber wesentlich höher gewesen, sagte Mayer: "Damals wurden auch die Gedenktafeln zerschlagen, das ist diesmal nicht passiert." (APA, 11.10.2016)