Brüssel/Wolfsburg – Die Europäische Kommission meldet Bedenken zu den Zusagen von Volkswagen im Dieselskandal an. "Es bleiben wichtige Fragen offen, etwa wie VW garantiert, dass die geplanten Reparaturen auch wirklich erfolgreich sind", sagte die EU-Kommissarin für Justiz und Verbraucherschutz, Vera Jourova, der Zeitung "Welt am Sonntag".

Volkswagen hatte erklärt, bis Herbst 2017 alle in Europa vom Dieselskandal betroffenen Autos umzurüsten. Ein entsprechender Aktionsplan wurde nach Angaben des Blatts am Mittwoch übermittelt.

Fraglich sei auch noch, wie VW sicherstelle, dass die Fahrzeuge über den ganzen Lebenszyklus hinweg mit der Rechtslage konform seien, sagte EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska der Zeitung. "Bislang habe ich nicht die nötige Rückversicherung, dass das auch wirklich der Fall ist." Volkswagen wies die Zweifel an der Wirksamkeit der Reparaturen nach Angaben der Zeitung zurück. Die Behörden hätten ansonsten keine Freigabe für die Rückrufe erteilt.

In Europa sind 8,5 Millionen Fahrzeuge von den Dieselmanipulationen betroffen. Bisher wurden weniger als zehn Prozent davon repariert. VW hatte erklärt, die Mehrheit der Fahrzeuge in Europa könne noch in diesem Jahr ungerüstet werden. Eine nicht spezifizierte Zahl werde jedoch erst 2017 an der Reihe sein. (APA/Reuters, 9.10.2016)