Toftir – Erfreuliche Nachrichten für das U21-Nationalteam nach der Rückkehr vom 1:0-Auswärtssieg auf den Färöern. Nach Schlusspfiff in den Spielen der anderen Gruppen steht fest, dass die Mannschaft von Werner Gregoritsch das Playoff für die UEFA U21-EM 2017 in Polen erreicht hat. Der Jahrgang 1994 ist damit der zweite U21-Jahrgang in der ÖFB-Geschichte, der es in die Zwischenqualifikation geschafft hat. 2008 ist man im Elfmeterschießen an Finnland gescheitert.

Österreich liegt vor dem letzten Spieltag mit 22 Punkten in der Tabelle hinter Deutschland (27) auf Platz zwei. Deutschland siegte im Parallelspiel gegen Russland 4:3 und fixierte damit vor dem abschließenden Aufeinandertreffen mit der ÖFB-Auswahl am kommenden Dienstag bereits den Gruppensieg und damit das EM-Ticket. In der bereinigten Tabelle der Gruppenzweiten, in der die Ergebnisse gegen den Gruppenletzten gestrichen werden, liegt Österreich mit 16 Punkten an der Spitze und kann nicht mehr aus den besten Vier verdrängt werden.

Die neun Gruppensieger qualifizieren sich mit Gastgeber Polen direkt für die Endrunde, während die vier besten Zweitplatzierten im Play-Off die übrigen zwei Plätze ausspielen. Die Auslosung erfolgt am 14. Oktober in Nyon, Spieltermin ist von 7. bis 14. November. Das Heimspiel wird in St. Pölten ausgetragen.

Österreich, das unter anderen Hinspiel-Torschütze Ylli Sallahi, Kapitän Dominik Wydra, Xaver Schlager oder Konrad Laimer bzw. insgesamt zehn Spieler aus verschiedenen Gründen vorgeben musste, siegte durch einen Treffer von Sturm-Graz-Akteur Christian Schoissengeyr (44.).

Deutschland makellos

Die von Stefan Kuntz trainierten Deutschen besiegten in Ingolstadt Russland 4:3 (3:2), sind nach dem neunten Sieg im neunten Spiel nicht mehr von der Spitze der Gruppe 7 zu verdrängen und vorzeitig für die EM qualifiziert. Für den dritten Sieg im dritten Spiel unter Kuntz sorgten Maximilian Arnold (11. und 57., Foulelfmeter), Serge Gnabry (34.) und Davie Selke (36.).

Murg, Schoissengeyr, Tor

Der Erfolg der ÖFB-Elf in Toftir war nicht unverdient, letztlich aber hart erarbeitet. Für gefährliche Aktionen reichte die spielerische Überlegenheit zumeist nicht, ein Standard brach kurz vor der Pause den Bann: Nach Eckball von Thomas Murg war Schoissengeyr per Kopf zur Stelle (44.). Die bis dahin einzige Chance der Hausherren machte zehn Minuten davor Goalie Daniel Bachmann mit einer Parade zunichte.

Ein ähnliches Bild bot sich nach Seitenwechsel. Ein Freistoß von Thomas Murg (61.) blieb die einzige aussichtsreiche Situation der Österreicher, im Finish wären dann Nachlässigkeiten sogar fast noch bestraft worden. Doch Bachmann hielt in drei heiklen Situationen den siebenten Sieg im neunten Spiel fest.

Trainer Werner Gregoritsch zog nach dem mühsamen Sieg jedenfalls ein positives Resümee. "Es war der erwartet schwere Kampf. Wir haben den Sack nicht frühzeitig zugemacht", sagte der 58-Jährige. "Die Färöer sind in der Schlussphase mit dem Wind im Rücken noch zu Möglichkeiten auf den Ausgleich gekommen, Daniel Bachmann hat hier souverän agiert. Man muss der Mannschaft zu diesem Sieg unter schwierigen Bedingungen gratulieren."

Die Hälfte der EM-Teilnehmer stehen bereits fest: Neben Gastgeber Polen und Deutschland haben auch Italien, Dänemark, Portugal und die Slowakei die Qualifikation schon geschafft. (APA, 7.10.2016)

U21-EM-Qualifikation vom Freitag – Gruppe 7:

Färöer – Österreich 0:1 (0:1)
Toftir. Tor: Schoissengeyr (44.)

Österreich: Bachmann – Mwene, Schoissengeyr, Lienhart, Martschinko – Serbest, Grillitsch – Dovedan (46. Schmerböck), Kvasina (70. Jäger), Murg (92. Gugganig) – Friesenbichler

Finnland – Aserbaidschan 0:0

Deutschland – Russland 4:3 (3:2)

Tabelle:

1. Deutschland * 27 Punkte (9 Spiele) 31:7 Tore
2. Österreich 22 (9) 21:8
3. Finnland 13 (9) 12:9
4. Aserbaidschan 9 (10) 8:19
5. Russland 8 (9) 14:18
6. Färöer 1 (10) 3:28

* = Für EM-Endrunde qualifiziert