Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos wird mit dem Friedensnobelpreis für sein Engagement im Friedensprozess mit der Farc-Guerilla ausgezeichnet. Damit ist er seit 1901 der 88. Mann, der die Auszeichnung erhält. 26 Organisationen und 16 Frauen haben die Ehrung vor ihm bekommen.

Neben dem Friedensnobelpreis sind auch die Preisträger in den Kategorien Medizin, Chemie, Physik und Literatur in erster Linie Männer.

In den 115 Jahren seit der ersten Vergabe gingen 833 Nobelpreise an Männer, 49 an Frauen und 26 an Organisationen. Die meisten Auszeichnungen wandern absolut gesehen in die Vereinigten Staaten. Generell dominieren Länder aus dem westlichen Raum. Dieses Jahr kommen die Preisträger in Physik, Chemie und Medizin aus Frankreich, Japan, Großbritannien und den Niederlanden. Der diesjährige Literaturnobelpreis wird am kommenden Donnerstag vergeben.

Aus Österreich stammen 17 Preisträger. Zuletzt hat der gebürtige Wiener Martin Karplus 2013 den Chemienobelpreis gemeinsam mit Michael Levitt und Arieh Warshel erhalten. Mit Österreich verbindet ihn allerdins nur sein Geburtsort: Als Sohn einer jüdischen Arzt- und Kaufmannsfamilie aus Döbling floh er als Kind vor den Nazis und studierte Chemie in den USA. Vor ihm ist Elfriede Jelinek als bisher einzige Österreicherin vom Nobelkomitee ausgezeichnet worden. Andere Zählweisen listen für Österreich 21 Nobelpreisträger. Sie ordnen einen Preisträger nach Staatsbürgerschaft oder dem Ort des Schaffens einem Land zu. Weil diese Information in der Datenbank von nobelprize.org nicht für alle Geehrten verfügbar ist, wird auf den Geburtsort der Person als Annäherung zurückgegriffen.

Gemessen an Nobelpreisträgern pro Million Einwohner liegt Österreich im Ranking weiter vorne. Schweden ist hier unangefochten an der Spitze.

Die Nobelpreise sind außerdem keine Veranstaltung für jüngere Semester. Im Median sind Preisträger 60 Jahre alt, Preisträgerinnen mit 56,5 Jahren etwas jünger.

Wie die BBC errechnet hat, werden die Preisträger seit den 1950er-Jahren immer älter. Einer der Hauptgründe: Die Zahl der Wissenschafter hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vervielfacht. Die Konkurrenz um den Preis wird also größer, und das Komitee lässt sich bei seinen Entscheidungen mehr Zeit, um die Arbeiten zu überprüfen. (gart, 7.10.2016)