Wien – Knapp vor dem in Kürze erwarteten "Big Bang" im Raiffeisen-Geldsektor – der geplanten Fusion von RZB und RBI – schreitet der Umbau im Kleinen voran. Mittlerweile wurde die R-Landesbanken-Beteiligung, die die Anteile der Raiffeisen Bank International (RBI) gehalten hat, per 30. 9. auf die Raiffeisen-Landesbanken-Holding GmbH verschmolzen, die Eigentümerholding über der Raiffeisen Zentralbank (RZB).

Der R-Landesbanken-Beteiligung GmbH. (RL Beteiligung) war aufgrund ihrer Mehrheitsbeteiligung der der RZB insgesamt zuzurechnende Stimmrechtsanteil aus 177,847.115 Stück RBI-Aktien – oder rund 60,70 Prozent – zuzurechnen (von insgesamt 292,979.038 Stimmrechten, die es bei der RBI gibt). Bei der Raiffeisen-Landesbanken-Holding GmbH (RL-Holding) bleibe der zuzurechnende Stimmrechtsanteil vorerst unverändert, hieß es am Mittwoch in einer börsenrechtlichen Pflichtmitteilung der RBI.

"Im nächsten Schritt wird RL-Holding down-stream auf RZB verschmolzen und RL-Holding wird erlöschen", heißt es weiter. Dazu werde bei Wirksamwerden (Firmenbucheintragung) eine gesonderte Mitteilung erfolgen.

Umfassende Prüfung

Nach einer umfassenden Prüfung ihrer Fusion wollen RZB und RBI in der ersten Oktoberhälfte das Ergebnis bekanntgeben, hieß es vor zwei Wochen. Damals stellte sich heraus, dass die Prüfung länger dauert – im Hinblick auf das Umtauschverhältnis entscheidende Bewertung der beiden Häuser. Es seien aber keine neuen Hindernisse aufgetaucht, wurde betont.

Die RBI gehört zu 60,70 Prozent der RZB, diese den Raiffeisen-Landesbanken und über diesen Zwischenschritt den knapp 500 Raiffeisenkassen. Diese müssen letztlich die Fusion absegnen. Die Hauptversammlung dürfte im Jänner 2017 stattfinden, hatte es zuletzt geheißen. Wie schon zu Beginn angekündigt, soll die Fusion dann rückwirkend mit Mitte 2016 gelten, was auch bei einem formellen HV-Beschluss knapp nach dem Jahreswechsel kein Problem wäre. Schon im Mai hatten die Raiffeisen-Spitzen angekündigt, dass die Verschmelzung der Mutter RZB in die börsennotierte Tochter RBI geprüft werde. Das neue Institut soll an der Börse notiert bleiben. Ziel ist eine Verbesserung der Eigenkapitalquote, vor allem der RZB. (APA, 5.10.2016)