Mit der Entdeckung von Mya Le Thai könnte die Lebensdauer eines Lithium-Ionen-Akkus dramatisch erhöht werden.

Foto: Steve Zylius / UCI

Wenn der Laptop oder das Smartphone nach einiger Zeit der Nutzung immer rascher wieder ans Netz müssen, gilt der Akku als verbraucht. Denn die wiederaufladbaren Batterien bieten nur eine bestimmte Anzahl an Ladezyklen, bevor sie an Leistung verlieren. Seit langem versuchen Forscher Akkus zu entwickeln, die längeren Betrieb ermöglichen sowie eine längere Lebensdauer aufweisen. Forscher der University of California in Irvine (UCI) haben nun per Zufall eine Technologie entwickelt, mit der ein Lithium-Ionen-Akku sogar mehrere hundert Jahre halte könnte.

Mit Nanodrähten aus Gold experimentiert

Eigentlich wollte die Doktorandin Mya Le Thai herausfinden, wie sie Nanodrähte für herkömmliche Akkus stabiler machen kann. Nanodrähte sind zwar gute Leiter, aufgrund ihrer Beschaffenheit werden sie aber nach vergleichsweise wenigen Ladezyklen schnell kaputt.

Die Doktorandin hat daher mit Nanodrähten aus Gold mit einem Überzug aus Mangandioxid und einem plexiglasartigen Elektrolytgel experimentiert, berichtet "Good". Mit dem so hergestellten Akku waren in drei Monaten 200.000 Ladezyklen ohne Leistungsverlust möglich. Normalerweise würden diese Akkus nach höchstens 7.000 Ladezyklen stark an Leistung verlieren. Hochgerechnet würde mit der neuen Akkutechnologie ein Laptop-Akku theoretisch rund 400 Jahre halten.

Martha Heil

Die Akkus könnten in Smartphones, Notebooks, Autos oder in der Raumfahrt eingesetzt werden, so die Forscher. Bis die Technologie aber tatsächlich in einem marktfertigen Produkt eingebaut werden kann, ist noch einiges an Forschungsarbeit nötig. So will man unter anderem einen Ersatz für die vergleichsweise teuren Golddrähte finden. (red, 3.10.2016)