Schalkes Sead Kolasinac und Tormann Ralf Fährmann können über einen Sieg plaudern.

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Gelsenkirchen – Dank dreier Tore in spektakulären sechs Minuten hat Schalke beim 4:0 (0:0) gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag in der deutschen Bundesliga den erlösenden ersten Sieg gefeiert – und zudem den letzten Tabellenplatz an den Hamburger SV abgegeben.

Nach dem historischen Fehlstart mit fünf Niederlagen gelang dem Team von Markus Weinzierl zum Abschluss des sechsten Spieltags ein klares 4:0. Eric Maxim Choupo-Moting (52.), Breel Embolo (56., 83.) und Leon Goretzka (58.) trafen, Alessandro Schöpf spielte durch. "Es fällt eine Riesenlast von uns ab", sagte Weinzierl. Die Mannschaft habe Leidenschaft gezeigt, "wir waren vor dem Tor eiskalt".

Initialzündung durch umstrittenen Elfmeter

Ein umstrittener Foulelfmeter, den Choupo-Moting verwandelte (52.), machte den Anfang. Vier Minuten später erzielte Rekordeinkauf Embolo sein erstes Tor für Schalke, dann legte Goretzka das vorentscheidende 3:0 nach (58.). Damit überbot die Mannschaft innerhalb kürzester Zeit die Ausbeute der ersten fünf Spiele, in denen sie nur zweimal getroffen hatte. Kurz vor Spielende erhöhte Embolo noch auf 4:0 (83.).

Der Knoten vor 62.300 Zuschauern platzte, nachdem Schiedsrichter Sascha Stegemann zum Entsetzen der Gladbacher nach einem Zweikampf zwischen Ibrahima Traoré und Choupo-Moting auf Penalty entschieden hatte. Plötzlich spielten die Königsblauen wie entfesselt auf. Embolo, für 22,5 Millionen Euro vom FC Basel verpflichtet und bis dato noch ein Fremdkörper im Spiel, verwertete eine Vorarbeit von Sead Kolasinac überlegt zu seinem ersten Bundesliga-Tor. Zwei Minuten später leitete der 19-Jährige mit einem öffnenden Pass den dritten Treffer ein, bei seinem zweiten eigenen Treffer schob er den Ball nach starker Einzelleistung ins leere Tor.

Borussia ebenbürtig

Gladbach bestätigte seine Auswärtsschwäche. Von den letzten 14 Auswärtsspielen gewann die Mannschaft von André Schubert nur eines. "Schalke hat die Tore gemacht, das ist der Unterschied gewesen. Wir waren glaube ich die bessere Mannschaft", resümierte der Gladbach-Coach.

Schalke bemühte sich mit dem 3:1 in der Europa League gegen Salzburg im Rücken um die Spielkontrolle und eroberte im Mittelfeld viele Bälle, doch das Umschalten auf die Offensive klappte nicht wie gewünscht. Embolo, der erneut für den erkrankten Klaas-Jan Huntelaar stürmte, hatte viele unglückliche Aktionen. Einzig Schöpf kam zu einer Torchance, doch mit seinem Schuss hatte Gladbachs Keeper Yann Sommer keine Probleme (12.).

Die Gäste hielten sich zunächst zurück und warteten auf Fehler der Schalker. Die zogen sich nach Ballverlusten aber sofort zurück und ließen wenig Raum für Konter. So blieben Niveau und Tempo vor der Pause niedrig und Torszenen selten. (sid, red, 2.10.2016)