Caracas – Inmitten einer schweren politischen Krise hat der venezolanische Präsident Nicolas Maduro sein Kabinett umgebaut. Der sozialistische Staatschef ernannte fünf neue Minister. Die ehemalige Verteidigungsministerin Carmen Melendez wird künftig das Präsidialamt führen, der Journalist Ernesto Villega rückte an die Spitze des Informationsministeriums.

Auch die Ressorts für Frauen, Indigene und soziale Bewegungen erhielten nach den Angaben vom Samstag neue Minister. Seine Regierung erneuere sich ständig, sagte Maduro. Die Opposition kritisierte die Rochade als Ablenkungsmanöver. "In seiner Einsamkeit stärkt Maduro sein Kabinett mit Leuten, die bereits gescheitert sind", schrieb der Chef des Oppositionsbündnisses MUD, Jesus Torrealba, auf Twitter.

Venezuela wird von einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise erschüttert. Die Regierungsgegner treiben ein Referendum zur Abwahl Maduros voran. Wegen Devisenmangels fehlt es in dem Land mit den größten Erdölreserven der Welt selbst an Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs. Die Mordrate ist eine der höchsten der Welt. (APA, 2.10.2016)