München – Die Zahl der bei Rechtsextremen in Deutschland beschlagnahmten Waffen ist einem Medienbericht zufolge im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand gestiegen. Insgesamt beschlagnahmte die Polizei bei Neonazis 1.947 verschiedene Waffen, weit mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor, wie das Magazin "Focus" unter Berufung auf eine vertrauliche Analyse des Bundeskriminalamts berichtete.

2014 waren demnach 868 Waffen gefunden worden. Das Aufrüsten der Szene werde auch im Vergleich zum Jahr 2008 deutlich, als lediglich 348 Waffen gefunden worden seien, hieß es. Als dramatisch beurteilten die Ermittler laut "Focus" den Fund von 562 Spreng- und Brandvorrichtungen, mehr als doppelt so viele wie 2014. Etliche der Brandsätze wurden demnach von Rechtsradikalen bei Angriffen auf Flüchtlingsheime benutzt – in 42 Fällen attackierten sie direkt Menschen.

Es habe aber nicht nur die Menge der beschlagnahmten Waffen stark zugenommen, sondern auch die Zahl der bewaffnet von Neonazis verübten Straftaten, berichtete "Focus" weiter. Im vergangenen Jahr habe die Polizei 1.253 solcher Delikte gezählt, 706 mehr als 2014 und damit ebenfalls mehr als doppelt so viele. Es handle sich um den mit Abstand höchsten Wert seit Beginn der Statistik im Jahr 2008. (APA, 30.9.2016)