Android Wear 2.0: Die User müssen sich noch ein paar Monate länger gedulden.

Grafik: Google

Als Google im Rahmen seiner Entwicklerkonferenz Google I/O eine neue Generation von Android Wear ankündigte, nannte man auch einen Zeitrahmen für die Freigabe der finalen Version: Im Herbst sollte es soweit sein. Nun ist dieser Zeitpunkt gekommen, doch statt Android Wear 2.0 gibt es nun eine Verschiebung – und eine frische Testversion.

Developer Preview 3

In einem aktuellen Blogeintrag kündigt Google die Developer Preview 3 für Android Wear 2.0 an. Dieser zeichnet sich vor allem durch eine wichtige Neuerung aus: Es gibt nun einen Play Store direkt auf der Smartwatch. Damit lassen sich Apps künftig also vollständig ohne das Smartphone installieren. Zudem können Entwickler nun alleinstehende Smartwatch-Apps entwickeln, es ist also nicht mehr notwendig am verbundenen Smartphone ebenfalls die gleiche App installiert zu haben.

Zu den weiteren Neuerungen des Developer Preview 3 gehören Berechtigungsabfragen für Uhren-Komplikationen, damit diese gezielt die Erlaubnis der Nutzer auf einzelne Daten abfragen können. Auch gibt es jetzt – wie in der aktuellsten Smartphone-Version von Android – eine Inline-Reply-Funktion, um direkt in der Benachrichtigungsansicht antworten zu können.

Zeitplan

All diese Änderungen seien auf das Feedback der Tester zurückzuführen, betont Google. Dies habe aber eben auch eine Verschiebung des bisherigen Zeitplans zur Folge. Die fertige Version von Android Wear 2.0 soll nun Anfang 2017 erscheinen, dazwischen ist noch eine vierte Developer Preview geplant.

Die Testversion ist nur für wenige ausgewählte Smartwatches erhältlich, konkret gibt es Images für die LG Watch Urbane 2nd Edition sowie für die Huawei Watch. Weitere Informationen zur neuen Preview gibt es in den offiziellen Release Notes.

Hintergrund

Mit der aktuellen Ankündigung wird auch ein Bericht etwas nachvollziehbarer, der in den letzten Wochen die Runden machte. Demnach soll es von den großen Hardwareherstellern heuer keine neuen Android-Wear-Geräte mehr geben, dies erscheint angesichts der Verzögerung nur sinnvoll. Trotzdem muss sich erst zeigen, wie sehr die Hersteller überhaupt weiter auf Android Wear setzen wollen, von Huawei war etwa zuletzt zu hören, dass das Unternehmen in Richtung Samsungs Tizen schielt. Grund dafür sei, dass Google bei Android Wear ein sehr striktes Regiment führt, und nur geringe Softwareanpassungen zulasse.

Bereits vor einigen Monaten war zudem von zwei eigenen Smartwatches direkt von Google zu hören. Diese dürften sich angesichts des neuen Zeitplans nun wohl ebenfalls bis Anfang 2017 verschieben. Eine Präsentation im Rahmen von Googles großen Hardwareevent am 4. Oktober ist damit jedenfalls nicht mehr zu erwarten. (apo, 30.9.2016)