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Kritik an Saftherstellern: Verbraucher gehen laut Foodwatch davon aus, dass bei der Herstellung pflanzlicher Produkte wie Saft keine tierischen Stoffe eingesetzt würden.

Foto: AP/Marco Ugarte

Berlin – Die Konsumentenorganisation Foodwatch kritisiert die Verwendung tierischer Produkte bei der Saftherstellung. Für die Klärung von naturtrübem Apfelsaft werde oftmals Schweine- oder Rindergelatine benutzt, ohne dass das auf den Packungen angegeben werde, erklärte Foodwatch am Freitag.

Die Kunden gingen aber davon aus, dass bei der Herstellung pflanzlicher Produkte wie Saft keine tierischen Stoffe eingesetzt würden – und würden somit in ihrer Erwartung getäuscht. Foodwatch hatte den Angaben zufolge bei den größten deutschen Lebensmittelketten Edeka, Lidl und Rewe Apfelsaft, Nektar und gespritzten Saft verschiedener Hersteller untersucht.

Bei Apfelsaft und Apfelnektar habe die Analyse in sieben von 17 Fällen ergeben, dass der Einsatz tierischer Gelatine nicht ausgeschlossen werden könne. Das sei auch bei fünf von 14 "Apfelsaft gespritzt" der Fall gewesen.

Mechanische Filtriertechniken

Ob der Saft von einem Markenhersteller kam oder eine Eigenmarke des jeweiligen Lebensmittelhändlers war, spielte laut Foodwatch keine Rolle. Lobend hob die Organisation die österreichische Marke Pfanner sowie Beckers Bester und Valensina hervor. Bei diesen würden laut Herstellerangaben mechanische Filtriertechniken oder pflanzlicher Gelatineersatz benutzt. Diese Beispiele zeigten, "dass es auch anders geht", mahnte Foodwatch.

Die Organisation forderte eine "klare und gut lesbare Kennzeichnungspflicht" für den Fall, dass "tierische Substanzen an irgendeiner Stelle im Produktionsprozess verwendet wurden". Viele Verbraucher wollen "bewusste Kaufentscheidungen" in Bezug auf Lebensmittel tierischen Ursprungs treffen, erklärte Sophie Unger von Foodwatch.

So lange auf den Saftpackungen und -flaschen aber keine entsprechenden Informationen angeführt werden, "ist eine informierte Kaufentscheidung nicht möglich". (APA/AFP, 30.9.2016)