Im Happel war schon einiges los, Treffer gab es jedoch nicht zu bejubeln.

Foto: APA/AFP/JOE KLAMAR

Wien – "Ich gehe davon aus, dass Pilsen eine Mannschaft ist, die wir schlagen müssen, um weiterzukommen." Thorsten Fink sagte das, der Trainer der Austria, vor dem zweiten Auftritt der Wiener in Gruppe E der Europa League. Dementsprechend sollte seine Mannschaft auch am Donnerstagabend im diesmal relativ gut besuchten Happel-Stadion (16.509 Zuschauer) gegen den tschechischen Meister beginnen, der vor fast einem Jahr im gleichen Bewerb an selber Stelle Rapid 2:3 unterlegen war.

Die Sache ließ sich aber ziemlich zäh an. Zwar wurden Pilsens Bemühungen um weiträumiges Flügelspiel auch in Abwesenheit des gesperrten Abwehrchefs Lukas Rotpuller relativ schnell unterbunden. Allerdings konnte die Austria ihre Verunsicherung nach zuletzt zwei Ligapleiten offensiv nicht wirklich ablegen.

Immerhin, einmal landete der Ball vor der Pause im Tor der Pilsener. Nach Flanke von Alexander Grünwald war der von Larry Kayode irritierte Goalie Matus Kozacik schon bezwungen, der Treffer zählte aber nicht, weil Kayodes Oberkörper knapp ins Abseits geragt hatte (20.). Dieser Szene folgte noch ein Edelroller von Grünwald (26.), mehr wurde dann aber an diesem lauen Abend zunächst nicht geboten. Pilsen ging ab, ohne davor einmal aufs Tor geschossen zu haben.

Fehlerhaft

Sowohl Fink als auch Pilsens Trainer Roman Pivarnik, der mit Rapid Cupsieger (1995), Meister und Finalist im Cup der Cupsieger (jeweils 1996) gewesen war, gaben ihren Anfangsformationen eine neue Chance. Die Austria, fehlerhaft im Aufbau, blieb weiter oft im Ansatz stecken, Pilsen fand gar keinen Ansatz.

Standardsituationen sind in solcher Lage zuweilen die Rettung. Nach einem Freistoß von Raphael Holzhauser vergab aber Petar Filipovic eine goldene Chance aber per Kopf (61.). Pilsen wirkte geschockt, erhielt aber Unterstützung von Referee John Beaton aus Schottland, der einen Treffer Kayodes nach herrlichem Steilpass von Filipovic zu Unrecht wegen Abseits aberkannte (64.). Coach Fink war nur schwer zu beruhigen. Und auch die Nerven seiner Mannen wirkten danach etwas angegriffen, zumal Pilsen durch einen Kopfball von Tomas Poznar erstmals gefährlich wurde (72.).

Der Punktgewinn schien schließlich attraktiv genug für die insgesamt doch überlegenen Gastgeber. Nach ziemlich schwachen Freistößen von Grünwald (86.) und Holzhauser (89.) war die Nullnummer im Prater schließlich Gewissheit.Am 20. Oktober gastiert die Austria bei der AS Roma, die sich gegen Astra Giurgiu mit 4:0 austobte und die Führung von den Wienern übernahm. (red, 29.9.2016)

Europa-League, Gruppe E, 2. Runde, Donnerstag

FK Austria Wien – FC Viktoria Pilsen 0:0
Ernst-Happel-Stadion, 16.500 Zuschauer, SR Beaton (SCO)

Austria: Almer – Larsen, Filipovic, Stronati, Martschinko – Serbest, Holzhauser – Venuto (80. Tajouri), Grünwald, Pires – Kayode (86. Friesenbichler)

Pilsen: Kozacik – Mateju, Hejda, Hubnik, Limbersky – Petrzela (57. Kopic), Horava, Kace (90.+1 Hromada), Zeman – Bakos (66. Krmencik), Poznar

Gelbe Karten: Filipovic, Serbest bzw. Limbersky, Mateju, Hejda, Kace, Krmencik