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Bilbao drückte, Benat Etxebarria netzte, und Rapid fehlte eine Antwort.

Foto: REUTERS/Vincent West

Bilbao – Athletic Bilbao ist logischerweise eine absolute Spitzenmannschaft, liegt in der spanischen Liga auf Platz fünf, hat lediglich zwei Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Real Madrid. Rapid ist vor allem in Österreich weltberühmt, die Ausgangslage im Europa-League-Spiel der Gruppe F war klar.

Bilbao ist im heimischen Estadio de San Mames hochhaushoher Favorit, aber im Fußball ist bekanntlich alles möglich. Zum Beispiel hatte Bilbao am ersten Spieltag bei Sassuolo 0:3 verloren, Rapid gegen Genk 3:2 gewonnen. Trainer Mike Büskens hatte folgende Devise ausgegeben: "Wir müssen kompakt, griffig und auf dem Weg nach vorne mutig sein und das Spiel auch ein Stück weit genießen." Sportvorstand Andreas Müller fügte an: "Wir müssen Bilbao die Lust am Fußballspielen nehmen und brauchen in den Zweikämpfen körperliche Robustheit."

Hofmann erneut auf der Bank

Rapid begann auch durchaus robust, nahm das Tempo aus der Partie, ohne selbst wirklich initiativ zu werden. Der Isländer Traustason ersetzte den erkrankten Murg, Steffen Hofmann saß natürlich auf der Bank, die ist sein Stammplatz geworden, die Schleife trug fast schon traditionell Stefan Schwab. Bilbao hatte weit mehr Ballbesitz, gigantische Chancen wurden allerdings keine kreiert. Gut, in der 30. Minute köpfelte Yeray nach einer Freistoßflanke an die Stange, Goalie Strebinger hatte ein paar Schüsschen abzuwehren.

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wurde es hektisch. Williams stand im Abseits, er leitete den Ball weiter zu Aduriz, der wurde von Strebinger gefoult, Williams beförderte das Runde ins Netz. Der französische Schiedsrichter Chapron entschied zunächst auf Tor, nach Absprache mit seinen Assistenten zeigte er Strebinger Gelb und auf den Elferpunkt. Eine weitere Unterredung brachte die Lösung. Abseits und Freistoß für Rapid, die gelbe Karte zählte aber. Nach der Pause geriet Rapid unter Druck, Entlastungsangriffe wurden vermisst, es fehlte die Präzision im Aufbau.

Verdiente Niederlage

In der 59. Minute passierte, was passieren musste, Athletic machte das 1:0. Der hervorragende Etxebarria zog von der Strafraumgrenze ab, Prädikat unhaltbar. In der 67. Minute kam der 36-jährige Hofmann für den schwachen Mocinic, Rapid versuchte, Gefahr zu erzeugen. Es gelang nicht wirklich (von einem Eckball abgesehen), Strebinger verhinderte weitere Gegentreffer, die Niederlage fällt unter die Rubrik "verdient".

Am 20. Oktober kommt Sassuolo nach Wien, das in Genk mit 1:3 verlor. Somit halten alle vier Mannschaften in Gruppe F bei drei Punkten, es ist noch gar nichts entschieden. (red, 29.9.2016)

Europa League, Gruppe F, 2. Runde, Donnerstag

Athletic Bilbao – SK Rapid Wien 1:0 (0:0)
Estadio de San Mames, 35.000 Zuschauer, SR Tony Chapron (FRA)

Tor: 1:0 (59.) Etxebarria

Bilbao: Herrerin – De Marcos, Alvarez, Laporte, Balenziaga – Iturraspe (59. San Jose), Etxebarria (71. Rico) – Williams, Raul Garcia, Susaeta (59. Muniain) – Aduriz

Rapid: Strebinger – Pavelic, Schößwendter, Dibon, Schrammel – Grahovac, Mocinic (67. S. Hofmann) – Schaub, Schwab, Traustason (72. Szanto) – Joelinton (85. Kvilitaia)

Gelbe Karten: Alvarez bzw. Schrammel, Dibon, Grahovac, Joelinton