Der Streit zwischen der Deutschen Telekom und ihren Mitbewerbern um den Ausbau schneller Internetverbindungen in Deutschland geht in eine neue Runde. Der regionale Anbieter EWE will kommende Woche ein Eilverfahren beim Verwaltungsgericht Köln beantragen, um den sogenannten Vectoring-Ausbau der Telekom zu stoppen.

Damit können in herkömmlichen Kupferkabel-Leitungen Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde erreicht werden.

"Wenn die Bundesregierung so viele Menschen wie möglich mit schnellem Internet versorgen lassen will, dann muss sie auch Wettbewerb zulassen und unser Angebot berücksichtigen"

Aus technischen Gründen kann das im Nahbereich um einen Hauptverteiler aktuell aber nur ein Anbieter umsetzen. Nach aktuellem Stand dürfte dabei in vielen Fällen die Telekom den Zuschlag erhalten. Die Konkurrenten fühlen sich dadurch benachteiligt. "Wenn die Bundesregierung so viele Menschen wie möglich mit schnellem Internet versorgen lassen will, dann muss sie auch Wettbewerb zulassen und unser Angebot berücksichtigen", sagte der EWE-Vorstandsvorsitzende Matthias Brückmann am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Mit dem Eilverfahren wollen EWE sowie mindestens 15 weitere Unternehmen nun verhindern, dass die Deutsche Telekom mit dem Vectoring-Ausbau weitermacht, bevor über die eigentliche Klage entschieden wurde. Die habe EWE bereits Anfang September eingereicht, sagte Brückmann. (APA, 29.9. 2016)