Wer in der Freizeit auf das Diensthandy verzichtet, kann den negativen Folgen der Digitalisierung entgegenwirken.

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Die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt kann Familienleben und Gesundheit belasten. 23 Prozent der Arbeitnehmer gaben in einer von der deutschen Krankenkasse Barmer GEK vorgestellten und von der Universität St. Gallen durchgeführten Umfrage an, dass sie sich durch ihre Arbeit ausgebrannt fühlten. 18 Prozent der Konflikte zwischen Arbeit und Familie hängen demnach mit der Digitalisierung zusammen.

Die Mehrheit der Befragten sieht den digitalen Wandel laut der Umfrage aber grundsätzlich positiv. Bei den über 60-Jährigen äußerten sich 51 Prozent entsprechend, bei den 18- bis 29-Jährigen sogar 65 Prozent. Einen "überdurchschnittlichen Digitalisierungsdruck" verspürten vor allem Führungskräfte und jüngere Berufstätige.

Gute Beziehung zur Führungskraft

Die Wissenschafter sehen aber auch Möglichkeiten, den negativen Folgen des digitalen Wandels entgegenzuwirken. "Flexible Arbeitszeiten und Arbeitsorte, Sport, Verzicht auf Diensthandy und Dienstcomputer in der Freizeit und eine gute Beziehung zur Führungskraft gehen einher mit verringerten Arbeits- und Familienkonflikten sowie weniger emotionaler Erschöpfung", erklärt der Studienleiter Stephan Böhm.

Die deutsche Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sprach sich für "neue Flexibilitätskompromisse" aus, die sowohl den Anforderungen der digitalen Arbeitswelt wie auch den familiären und gesundheitlichen Bedürfnissen der Beschäftigten Rechnung tragen. Die Studie beruht auf einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK unter mehr als 8.000 Beschäftigten. (APA, 27.9.2016)