Prag/Wien – Der slowakische Konkurrent des österreichischen börsennotierten Mautsystem-Anbieters Kapsch TrafficCom in Sachen tschechische Lkw-Maut, SkyToll, fordert von der tschechischen Wettbewerbsbehörde (UOHS), dass sie die Umsetzung des Zusatzvertrages zwischen Kapsch und dem Prager Verkehrsministerium untersagt. Das Ministerium habe gesetzwidrig gehandelt, begründete SkyToll die Beschwerde.

Das Ministerium habe mit der Unterzeichnung des Zusatzvertrages "eine ganze Reihe von gesetzwidrigen Schritten" gesetzt, darunter eine "grobe Behinderung des wirtschaftlichen Wettbewerbs", sagte SkyToll-Vorstandschef Marek Okali in einer Presseaussendung.

SkyToll war am Betrieb des Lkw-Mautsystems in Tschechien nach dem 1. Jänner 2017 interessiert. Der ursprüngliche Vertrag zwischen Kapsch und dem tschechischen Verkehrsministerium läuft am 31. Dezember 2016 aus. SkyToll fühlt sich benachteiligt, weil das Ministerium den Vertrag mit Kapsch ohne ordentliches Auswahlverfahren um drei Jahre verlängert hat. Das Ministerium begründete den Vorgang mit Zeitdruck.

Die tschechische Wettbewerbsbehörde UOHS befasst sich schon seit Mitte September mit einer von der Opposition eingereichten Beschwerde gegen den Zusatzvertrag mit Kapsch. Der Hauptgrund ist derselbe: kein ordentliches Auswahlverfahren für den Auftrag im Wert von 5,3 Milliarden Kronen (196,2 Mio. Euro). (APA, 26.9.2016)