Graz – Abseits vom Kfz-Antriebsmotor benötigen etliche Nebenaggregate im Fahrzeug Energie und tragen damit ebenfalls zum Kraftstoffverbrauch bei. Forscher in Graz wollen diese Aggregate effizienter machen. Dazu wurde an der TU Graz das "Christian-Doppler-Labor für bürstenlose Antriebe für Pumpen- und Lüfteranwendungen" eingerichtet und am Montag offiziell eröffnet.

Ob Ventilatoren für den Kühler, Hydraulikpumpen für die Servolenkung oder der Antrieb für die Sitzverstellung: "Auch die kleinen Leistungseinheiten eines Fahrzeuges brauchen große Mengen an Energie", hob Anette Mütze, Leiterin des neuen CD-Labors sowie Leiterin des Institutes für Elektrische Antriebstechnik und Maschinen hervor. Vor allem hydraulische Komponenten oder Pumpen und Lüfter würden zunehmend durch elektrische Systeme ersetzt werden: "Das setzt aber voraus, dass ausreichend elektrische Energie im System verfügbar ist und effizient genutzt wird", führte Mütze aus.

Ihr Team im neuen CD-Labor hat es sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden sieben Jahren die Wirkungsgrade dieser Komponenten wesentlich zu verbessern. Wichtige Ansatzpunkte seien Gewicht, Volumen und der Einsatz teurer Materialien. Im Rahmen des neuen Labors in Graz sollen in einem ersten Schritt analytische Modelle für die integrierten Antriebe erstellt werden, die signifikant erhöhte Wirkungsgrade und eine verbesserte Drehzahl- und Drehmomentdichte erreichen sollen. Die daraus entstehenden Simulationsmodelle sollen so weit verbessert werden, dass der Unternehmenspartner das gewonnene Grundlagenwissen auch auf die Realproduktion übertragen kann. Mit an Bord ist der steirische Entwickler von mechatronischen Komponenten und Systemen, Mechatronics Systems GmbH, mit Sitz im südoststeirischen Wies. (APA, 27. 9. 2016)