Dubai – Der iranische Präsident Hassan Rohani muss bei der Wahl im kommenden Jahr wohl nicht mit einem Wettstreit mit seinem Rivalen Mahmud Ahmadinejad rechnen. Der geistliche und politische Führer der Islamischen Republik, Ayatollah Ali Khamenei, lehne eine Kandidatur des früheren Präsidenten ab, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Irna am Montag. Khamenei befürchte bei einer Kandidatur Ahmadinejads eine Spaltung des Landes. "Ich habe ihm gesagt, nicht anzutreten, weil es weder in seinem noch im Interesse des Landes wäre", sagte Khamenei dem Bericht zufolge über ein Treffen mit dem früheren Staatsoberhaupt.

Spekulationen über Ahmadinejads Comeback

Während seiner zwei Amtszeiten von 2005 bis 2013 sorgte der Hardliner unter anderem mit seinen israelfeindlichen Reden immer wieder für Aufsehen. Unter der Führung seines vergleichsweise gemäßigten Nachfolgers Rohani handelte das lange isolierte Land dagegen ein Abkommen zur Beschränkung des Atomprogrammes aus. Im Gegenzug werden Sanktionen schrittweise aufgehoben. Seit dem Durchbruch im vergangenen Jahr steigen die Beliebtheitswerte Rohanis.

Ahmadinejad hat zwar nicht erklärt, bei der Präsidentenwahl im Mai anzutreten. Er nährte aber in mehreren Reden Spekulationen über ein Comeback. Experten zufolge hätten die Konservativen im Land mit Ahmadinejad die besten Chancen, wieder an die Macht zu kommen. Im Iran darf ein Politiker nicht drei Amtsperioden hintereinander das Präsidentenamt bekleiden. (Reuters, 26.9.2016)