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Rustikal: Lewis Holtby im Zweikampf mit Joshua Kimmich.

Foto: Reuters/Bimmer

Hamburg – Der Hamburger SV hat in der deutschen Fußball-Bundesliga eine Überraschung gegen Bayern München knapp verpasst. Der weiter sieglose Nachzügler verlor gegen David Alaba und Co. am Samstag nur durch ein spätes Tor von Joshua Kimmich (88.) 0:1. Bayern verteidigte mit dem fünften Sieg im fünften Spiel die Tabellenführung vor Borussia Dortmund, das schon am Freitag Freiburg mit 3:1 geschlagen hatte.

Im Verfolger-Duell schaffte Eintracht Frankfurt durch ein Tor in der Nachspielzeit noch ein 3:3 gegen Hertha BSC. Borussia Mönchengladbach schob sich durch ein 2:0 gegen den weiter sieglosen FC Ingolstadt und den zehnten Bundesliga-Heimsieg in Serie auf Platz vier vor. Bayer Leverkusen gelang durch einen Dreierpack von Chicharito mit dem 3:2 beim FSV Mainz 05 der zweite Saisonsieg. Ab 18.30 Uhr traf Schlusslicht Werder Bremen auf Wolfsburg.

Eigentlich war vor dem Gastspiel in Hamburg nur über die Höhe des Bayern-Sieges diskutiert worden. Zu ungleich waren die Voraussetzungen zwischen dem Krisen-Club HSV und dem souveränen Spitzenreiter aus München. Umso überraschender, dass die Hanseaten, bei denen Michael Gregoritsch im Finish (84.) kam, bis zur 88. Minute die Null halten konnten. Dann aber sorgte der neue Torjäger Joshua Kimmich mit seinem vierten Treffer in den vergangenen vier Pflichtspielen doch für den standesgemäßen Münchner Sieg. ÖFB-Star Alaba spielte durch und zwang HSV-Goalie Rene Adler bei einem Freistoß in der 71. Minute zu einer tollen Parade. Für Bruno Labbadia könnte es das letzte Spiel als Hamburgs Trainer gewesen sein, bereits in den Tagen vor dem Spiel war über seine Ablösung diskutiert worden.

Werder dreht Spiel gegen Wolfsburg

Das kriselnde Werder Bremen hat mit späten Toren den ersten Saisonsieg geholt. Lennart Thy (85.) und Theodor Gebre Selassie (91.) bescherten der Truppe von Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch am Samstag noch ein 2:1 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg und damit die ersten drei Punkte der Saison. Die Abstiegsränge ließ man hinter sich.

Die Wolfsburger, die durch ein Eigentor von Robert Bauer in Führung gegangen waren (69.), werden mit fünf Punkten ihren Ansprüchen nicht gerecht. Nach dem schlechtesten Saisonstart der Clubgeschichte betrieb Bremens Interimscoach Alexander Nouri mit dem Last-Minute-Sieg Eigenwerbung für eine Weiterbeschäftigung.

Von Beginn an zeigten die Werder-Profis, dass Nouri durchaus weitere Bewährungschancen verdient hätte. Der an der Seitenlinie mindestens genauso wie seine Spieler engagierte Interimscoach beobachtete eine druckvolle Partie Bremens. Gegen die nach dem 1:5 am Dienstag gegen Dortmund ebenfalls verunsicherten Wolfsburger erspielte sich Werder die deutlich besseren Chancen.

Niklas Moisander (7.), Junuzovic (27.) per Freistoß, Gebre Selassie (39.), Serge Gnabry (58.) und Izet Hajrovic (77.) verpassten die mögliche Führung. Werder stand defensiv gegen die biederen Wolfsburger zumeist sicher. In der ersten Hälfte hatte der VfL nicht eine echte Torchance. Auch nach dem Wechsel spielte Wolfsburg nicht viel besser und wurde durch die späten Gegentore bestraft.

Drei Tore von Chicharito

Leverkusen wurde durch den Mexikaner Chicharito erlöst, der schon in der vergangenen Saison mit 17 Toren in 28 Spielen der überragende Spieler der Elf von Roger Schmidt gewesen war. In Mainz schoss er Bayer mit drei Toren (32., 66., 92.) im Alleingang zum Sieg. Yunus Malli (31.) und Stefan Bell (35.) hatten für die Gastgeber getroffen. Beide Teams weisen nun sieben Punkte auf. Weniger gut lief es für Leverkusens ÖFB-Trio: Innenverteidiger Aleksandar Dragovic, der Gelb sah, wurde in der Pause ausgetauscht, Julian Baumgartlinger und Goalie Ramazan Özcan saßen nur auf der Bank.

Frankfurt und die Hertha boten ein Spitzenspiel mit höchstem Unterhaltungswert. Nach dem 3:3 (2:1) sind beide Teams mit zehn Punkten vorerst weiter im oberen Tabellendrittel anzutreffen. Treffsicher präsentierte sich bei den Berlinern Torjäger Vedad Ibisevic, der zwei Tore erzielte (19., 58.). Außerdem traf Alexander Esswein (65.) für die Hertha. Für Frankfurt von Ersatzgoalie Heinz Lindner waren der in dieser Saison so stark aufspielende Mexikaner Marco Fabian (39.), Torjäger Alex Meier (45.) und Michael Hector (90.) erfolgreich.

Martin Hinteregger ging mit Augsburg zum zweiten Mal als Sieger vom Platz. Der ÖFB-Innenverteidiger feierte mit seiner neuen Elf gegen Darmstadt ein 1:0, das Alfred Finnbogason kurz nach dem Seitenwechsel besorgte (47.). (APA, 24.9.2016)