Schön, aber unleistbar: Baugründe in Tirol.

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Innsbruck – Für die Liste Fritz geht es ans Eingemachte. Die Tiroler Landtagswahlen im Frühjahr 2018 werden für die Oppositionspartei zur Schicksalsfrage. Umso eifriger zeigen sich die beiden verbliebenen Fritz-Mandatarinnen Andrea Haselwanter-Schneider und Isabella Gruber beim Einreichen von Anträgen. Aktuell setzen sie auf das Thema "Wohnen günstiger machen". Insgesamt elf Anträge hat die Partei dazu eingereicht. Vier wurden bereits vor der Sommerpause behandelt, die restlichen sieben kommen nun im Herbst an die Reihe.

Grundstückspreise senken

"Beim Thema Wohnen kann man nicht allein nur an einer Schraube drehen", erklärt Klubobfrau Haselwanter-Schneider die Fülle an Anträgen. Man wolle etwa den Gemeinden helfen, günstigere Baugründe für die Bürger anzubieten: "In Tirol machen die Grundstückspreise durchschnittlich bis zu 50 Prozent der Baukosten aus. Quadratmeterpreise von 700 Euro und mehr sind im Großraum Innsbruck keine Seltenheit. Wie sollen sich die Jungen so ein Haus oder eine Wohnung leisten können?"

Daher sollen Gemeinden mehr Rechte erhalten. In einem der elf Anträge fordert die Liste Fritz, dass Kommunen ohne Beschränkung Freiland kaufen dürfen sollen. Denn Freiland kostet pro Quadratmeter nur einen Bruchteil des bereits gewidmeten Baulands. So könnten die Gemeinden billig an Land kommen, das sie in der Folge zu Baugründen umwidmen können, glaubt Haslwanter-Schneider: "Voraussetzung ist natürlich, dass sie dieses Bauland günstig weitergeben."

Brachliegendes Bauland rückwidmen

In einem weiteren Antrag ließ man mit dem Vorschlag aufhorchen, nicht genutztes Bauland nach einer Frist von zehn Jahren in Bauerwartungsland rückwidmen zu lassen: "Stets wird in Tirol auf die Baulandstatistik verwiesen und dass ohnehin genug Land als solches gewidmet sei." Tatsächlich sind von den rund 220 Quadratkilometern gewidmeten Baulands in Tirol fast 46 Quadratkilometer nicht bebaut. Mit der Rückwidmung in Bauerwartungsland, wenn das Grundstück zehn Jahre lang ungenutzt blieb, wolle man die Besitzer sanft unter Druck setzen, ihre Grundstücke zu bebauen. Außerdem wollen die Fritz-Mandatarinnen Gemeinden ein Vorkaufsrecht auf Freilandgrundstücke sichern. (24.9.2016, ars)