Damaskus/Kilis – In der türkischen Grenzstadt Kilis sind bei Artillerieangriffen von syrischem Gebiet aus am Donnerstag nach Berichten neun Menschen verletzt worden. Türkische Medien meldeten, der Beschuss komme aus einer von der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kontrollierten Region in Syrien. Eine Rakete habe einen Markt in der Innenstadt von Kilis getroffen und sechs Kinder und einen Erwachsenen verletzt.

Der Einschlag löste Panik aus. Zahlreiche Fensterscheiben gingen zu Bruch. Alle Opfer seien Flüchtlinge aus Syrien, die inzwischen die Hälfte der Bevölkerung von Kilis ausmachen, hieß es in den Medienberichten. Kurz nach dem Angriff auf den Markt sei eine zweite Rakete eingeschlagen, die zwei weitere Menschen verletzt habe, berichtete der türkische Sender NTV.

Die Angriffe erfolgten einen Monat nach dem Beginn der türkischen Militärintervention in Syrien, die gegen den IS sowie gegen kurdische Verbände gerichtet ist. Die türkische Armee reagierte auf die Attacken nach eigenen Angaben mit Artilleriefeuer und Luftangriffen gegen IS-Stellungen in Syrien.

Kilis wurde in den vergangenen Monaten mehrfach von Syrien aus beschossen. Dabei wurden 22 Menschen getötet, mehrheitlich syrische Flüchtlinge. Durch den seit 2011 andauernden Bürgerkrieg in Syrien wurden Millionen Syrer in die Flucht getrieben. Allein in der benachbarten Türkei fanden rund 2,5 Millionen von ihnen Zuflucht. (APA, AFP, 22.9.2016)