Wien – Nach Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) kritisieren die Grünen nun auch Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) für seinen Umgang mit Deutschkursen für Flüchtlinge. Statt 50.000 Kursplätzen, wie von Kurz im April angekündigt, komme man tatsächlich nur auf rund 15.000 und das seien viel zu wenige, sagte Integrationssprecherin Alev Korun unter Berufung auf eine Anfragebeantwortung zur APA.

Für die mit der "Integrationsvereinbarung" verlangten Deutschkurse wiederum fühle sich Kurz nicht zuständig. Hier spielten sich er und das Innenministerium gegenseitig den Ball zu. Auch die von ihm angeführten Zahlen bezüglich über das Ministerium bzw. den Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) angebotenen Kursen und Kursplätzen seien in ihrer Relation nicht nachvollziehbar.

"Deutschkurse sind der weiße Hase, die Kurz von Zeit zu Zeit aus dem Hut zaubert", spottete die Grüne. "Die Frage ist, wo war die Leistung des Integrationsministers, die er von Migranten immer wieder vehement einfordert." Ihr Wunsch: "Dass die 50.000 Deutschkursplätze auch geschaffen werden, statt mit Als-ob-Politik Gemeinden, Länder und Betroffene zu frustrieren." (APA, 22.9.2016)