Russische Hacker haben in den vergangenen Wochen auch ein deutsches Medienunternehmen ins Visier genommen."Wir beobachten gegenwärtig eine Welle von Cyberattacken, die weit über die bisher bekannten Angriffe gegen den Deutschen Bundestag sowie gegen Parteien hinausgeht", sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (Inlandsgeheimdienst), Hans-Georg Maaßen, am Donnerstag in Berlin.

"Die Angriffe richten sich auch gegen zumindest ein deutsches Medienunternehmen und gegen mehrere Ziele im Ausland." Es gebe "Anhaltspunkte für eine Steuerung durch staatliche Stellen in Russland".

Keine Details

Um welches Medienunternehmen es sich handelt, teilte Maaßen nicht mit. Das Bundesamt ist für die Spionageabwehr in Deutschland zuständig.

Aufgrund der Vorgehensweise und der technischen Parameter rechne man die Angriffe der unter dem Namen "APT28" bekannten Hacker-Kampagne zu, bei der es Anhaltspunkte für einen russischen staatlichen Hintergrund gibt. Die aktuelle Angriffswelle sei "Bestandteil einer der derzeit aktivsten und aggressivsten Cyberspionageoperationen", warnte der Verfassungsschutzpräsident.

Kürzlich war bekannt geworden, dass eine unter den Namen "Sofacy" und "APT28" bekannte Hackergruppe mit Sitz in Russland im August erneut den Bundestag, die deutsche Linkspartei und die auch die Regierungspartei CDU im Bundesland Saarland angegriffen hat. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) befürchtet, dass Hacker brisante Informationen nutzen könnten, um die öffentliche Meinung vor der Bundestagswahl 2017 zu manipulieren. (APA, 22.9.2016)