Wien – Mit einer neuen Anlage will die Technische Universität (TU) Wien neue Beschichtungsmethoden entwickeln. Solche hauchdünnen Schichten werden in Werkzeugen, Bauteilen und Geräten – vom Bohrer über LEDs bis zu Smartphones – eingesetzt, um unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen. Mit der am Donnerstag präsentierten Anlage sollen neue Erkenntnisse einfach auf industriellen Maßstab übertragen werden.

Spezielle Beschichtungen in der Stärke weniger Mikrometer können Werkzeuge hart und widerstandsfähig machen und Brillen oder Bildschirmen bestimmte optische oder elektrische Eigenschaften verleihen. Die hochkomplexen Beschichtungsverfahren werden ständig weiterentwickelt. Nach Angaben der TU ist es aber nicht immer einfach, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung industriell umzusetzen.

Beschichtungsanlage "Noreia"

Um diese Lücke zu schließen wurde am Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie der TU Wien die neue Beschichtungsanlage "Noreia" mit Uni-Mitteln sowie Drittmitteln aus verschiedenen Kooperationen mit Firmenpartnern konstruiert und gebaut. Damit sollen neue Beschichtungen, neuartige Materialsysteme mit extremen Eigenschaften sowie neue Beschichtungsmethoden entwickelt werden. Mittels Steuerungstechnik und Sensorik lassen sich alle wesentlichen Werte beim Beschichtungsprozess laufend überwachen, das Verfahren kann damit gezielt analysiert, gesteuert und verbessert werden.

Die Anlage bietet aber nicht nur neue Möglichkeiten für die Wissenschafter. Sie wurde auch so ausgelegt, dass sich neue Forschungsergebnisse einfach in den industriellen Alltag übertragen lassen. (APA, 24.9.2016)