Wien – Der Anteil an Ökostrom hat im Jahr 2015 weiter zugenommen. Mittlerweile stellen Wind-, Kleinwasserkraft und Co bereits 15,9 Prozent des Endverbrauchs, geht aus dem am Donnerstag präsentierten Ökostrombericht der E-Control hervor. Saubere Energie ist nicht kostenlos: 2015 wurde Ökostrom mit 755 Millionen Euro gefördert, heuer soll das Volumen – exklusive Marktpreis – auf 846 Millionen Euro ansteigen.
Ein privater Haushalt (Durchschnittsverbrauch: 3.500 Kilowattstunden) zahlt heuer 120 Euro an Ökoförderungen. Die Summe ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, so waren es 2012 erst 46 Euro und im Jahr darauf bereits 65 Euro. 2015 machte sich Grünstrom mit 103 Euro auf der Stromrechnung bemerkbar.
2015 wurde nicht nur mehr geförderter Ökostrom erzeugt (+11,8 Prozent). Auch dessen Anteil am gesamten Stromverbrauch stieg weiter an, und zwar von 14,5 auf 15,9 Prozent. Die größten Zuwächse gab es bei Windkraft, fester Biomasse und Photovoltaik.
Photovoltaik als Subventionskaiser
Am weitesten von der Marktreife entfernt sind noch immer Photovoltaikanlagen, die auf die Kilowattstunde gerechnet am meisten Subvention brauchen, namentlich 25,03 Cent. Bei Biogas beträgt die Durchschnittsvergütung 17,6 Cent/kWh, bei fester Biomasse 13,23 Cent/kWh und bei Windkraft 8,81 Cent/kWh. Kleinwasserkraft bekommt nur eine Durchschnittsvergütung (inklusive Marktpreis) von 4,9 Cent je Kilowattstunde.
Weniger Ausgleichsenergiekosten
Gesenkt werden konnten hingegen die bei der Ökostromabwicklungsstelle OeMAG angefallenen Ausgleichsenergiekosten, die zum Beispiel anfallen, wenn zu wenig Wind weht und "Schattenkraftwerke" hochgefahren werden müssen. Nach 27,7 Millionen Euro im Jahr 2012 waren sie 2013 auf 39 Millionen Euro gestiegen und beliefen sich 2014 auf 65 Millionen Euro. Für das Jahr 2015 sanken die Ausgleichsenergiekosten schließlich auf 61 Millionen Euro. Der Großteil davon entfiel mit 90 Prozent weiterhin auf die Windkraft. (APA, 22.9.2016)