Der Journalismus war für ihn "die Chance, viele Leben zu leben": Klaus Harpprecht.

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Wien – Als Redenschreiber und Berater des deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt (SPD) saß er im Zimmer der Macht, er schrieb eine große Thomas-Mann-Biografie und war der erste ZDF-Korrespondent in Washington. Klaus Harpprecht überwand literarische, politische und geografische Grenzen – am Mittwoch ist der Journalist und Schriftsteller im Alter von 89 Jahren nach schwerer Krankheit in Südfrankreich gestorben.

Sein Lebenswerk ist so vielfältig wie die Interessen des rastlosen Autors, getrieben von "der Lust an der Freiheit, dem Vergnügen an der Grenzüberschreitung", wie Harpprecht in seinen Erinnerungen schrieb. Der Journalismus war für ihn "die Chance, viele Leben zu leben". Aber nicht nur: "Im Glücksfall konnte Journalismus der Menschlichkeit ein wenig auf die Sprünge helfen."

Seit 1982 lebte Harpprecht im südfranzösischen La Croix-Valmer, galt im Land als engagierter deutscher Intellektueller. (red, 21.9.2016)