Foto: APA

Der Buchstabe "X" im Apple-Betriebssystem OS X passte einfach nicht mehr in die Reihe: Neben iOS für iPhone und iPad, watchOS für die Apple Watch und tvOS für das Apple TV reiht sich nun das neue macOS für die Desktop-Systeme von Apple. Was bleibt: Nach OS X Mavericks, Yosemite und El Capitan heißt das neue macOS Sierra, ebenfalls eine kalifornische Sehenswürdigkeit. Apple hat nun am Dienstagabend macOS Sierra als kostenloses Update zum Download bereit gestellt.

Bei den Hardware-Voraussetzungen wagt Apple bei macOS Sierra einen härteren Schnitt als sonst. Das neue System läuft nur noch auf MacBooks und iMac-Modellen ab Ende 2009 sowie auf einem MacBook Air, MacBook Pro, Mac mini und dem Mac Pro aus dem Jahr 2010 oder später.

Siri

Mit dem neuen Betriebssystem macOS kommt die Assistentin Siri erstmals auf den Mac. Wie beim iPhone oder iPad kann man via Siri auf dem Mac Fragen stellen, Mitteilungen formulieren und versenden oder Suchen im Web anstoßen – ohne mit der Tastatur tippen zu müssen. Die Such-Ergebnisse können in andere Dokumenten mit "Drag and Drop" verschoben oder kopiert werden. Siri hilft auch, Einstellungen zu verändern oder Dateien aufzuspüren. Die Sprachassistentin versteht dabei komplexere Anfragen, wie "Zeige mir alle Tabellen, die ich vorgestern bearbeitet habe."

Die Synchronisation von Dateien wurde überarbeitet, sie können nun auf dem virtuellen Schreibtisch im Dokumentenordner abgelegt werden. Wenn der Anwender es wünscht, werden diese dann zwischen verschiedenen Rechnern abgeglichen oder auch auf den Mobilgeräten von Apple via iCloud zur Verfügung gestellt.

Universelle Zwischenablage

Über die Grenzen von iOS und macOS hinweg funktioniert nun eine universelle Zwischenablage. Damit können Texte, Fotos und andere Inhalte verschlüsselt zwischen iPad beziehungsweise iPhone und einem Mac in die eine oder andere Richtung via "Copy & Paste" ausgetauscht werden.

Die neue Funktion "Optimized Storage" ist besonders für die Apple-Notebooks interessant, auch weil dort die SSD-Speicher in der Regel deutlich kleiner sind als früher die herkömmlichen Festplatten. Dabei werden selten genutzte Objekte in die iCloud verschoben. Außerdem macht das System smarte Vorschläge, welche großen Dateien gelöscht werden können, beispielsweise ein Video, das man bereits angeschaut hat. Damit können auf einen Schlag etliche Gigabyte auf der SSD freigeschaufelt werden.

Komfort beim Entsperren des Computers

Mehr Komfort beim Entsperren des Computers gibt es für Besitzer einer Apple Watch. Sie sollen sich ab Herbst ohne Passworteingabe am Rechner anmelden können – es reicht, mit der Uhr in unmittelbarer Nähe des Computers zu sein. Dabei stellt die Smartwatch via WLAN die Verbindung zum Mac her, nicht via Bluetooth. Wenn die Apple Watch entsperrt ist, wird auch der Mac freigeschaltet. Dass er auch tatsächlich vor Ort ist, wird über eine Analyse der Laufzeiten der Funksignale ermittelt.

Zusätzlich bringt Sierra die Funktion "Bild-in-Bild", die Videos aus Safari oder iTunes in einem Fenster über dem Schreibtisch schweben lässt. Außerdem bekommt Fotos ein Update mit einer neuen "Andenken" Funktion, die automatisch kuratierte Sammlungen der Lieblingsfotos und -videos erstellt. (red, APA, 20.9. 2016)