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Die Polizei veröffentlichte am Montag bei einer Pressekonferenz in New York das Fahndungsfoto von Ahmad Khan Rahami.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/SPENCER PLATT

Washington / New York – Es war ein schneller Erfolg: Nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung seines Fahndungsfotos wurde am Montag Ahmad Khan Rahami, ein 28 Jahre alter US-Amerikaner afghanischer Herkunft, von der Polizei gefasst. Die Behörden halten ihn für den Hauptverdächtigen des Bombenanschlags in New York am Samstagabend, der 29 Verletzte forderte. Zudem soll Rahami weitere Sprengsätze in New Jersey deponiert haben.

Am Dienstag suchten die Behörden nach möglichen Motiven und Hintergründen der Tat. Bei der Befragung gab sich der Verdächtige vorerst "nicht kooperativ". Die "New York Times" zitierten einen Ermittler mit den Worten: "Er ist ein bisschen so etwas wie ein Gespenst, ein Geist." In sozialen Netzwerken sei bisher wenig über ihn gefunden worden.

Wie der US-Sender CBS unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, fanden Ermittler aber Notizen Rahamis, in denen sich dieser in Hasstiraden erging. Sie sollen darauf hindeuten, dass er sich für die Ideologien verschiedener Terrororganisationen interessiert habe. Laut dem FBI gibt es aber bisher keine weiteren Hinweise auf eine Terrorzelle hinter der Tat. Ein Indiz könnte allerdings seine Ehefrau liefern – sie habe am Tag vor den Explosionen die USA verlassen, berichtet CNN.

Wahlkampfthema Terrorismus

Das Thema Terror gab auch dem US-amerikanischen Wahlkampf zusätzlichen Schub. In einer Rede in Fort Myers (Florida) machte sich der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump erneut für schärfere Sicherheitsüberprüfungen stark. Er unterstrich seine Ankündigung, Einreisende aus dem Nahen Osten stärkeren Kontrollen zu unterziehen: "Es kann keine Sicherheitsüberprüfungen geben, ohne dass man sich die Ideologie anschaut." Er ließ offen, wie genau das nach seiner Vorstellung ablaufen sollte.

Sein Sohn Donald Trump jr. provozierte am Dienstag mit einem Tweet, in dem er Flüchtlinge mit vergifteten Süßigkeiten vergleicht. Trump selbst hatte ja bereits im Sommer seiner demokratischen Rivalin Hillary Clinton vorgeworfen, als US-Außenministerin Mitverantwortung an der Entstehung des "Islamischen Staats" (IS) zu tragen.

Sie sei die einzige Kandidatin im Rennen, die Erfahrung damit habe, Terroristen niederzuringen, betonte Clinton schon am Montag: "Lasst uns wachsam sein, aber nicht furchtsam." Die Sicherheitsbehörden seien auf Herausforderungen dieser Art vorbereitet, versuchte Clinton zu kalmieren.

Festnahmen in Frankreich

Auch in Europa gibt es unterdessen Fahndungserfolge. Im Zusammenhang mit dem Anschlag von Nizza Mitte Juli sind am Dienstag acht Männer festgenommen worden. Sie stammen aus dem Umfeld des Täters, der am Abend des französischen Nationalfeiertags am 14. Juli mit einem Lastwagen 86 Menschen getötet hatte. Zunächst gingen die Ermittler von einem Einzeltäter aus. Inzwischen ist die Staatsanwaltschaft aber davon überzeugt, dass er Komplizen hatte. (red, 20.9.2016)