Manchmal hat man Glück, man muss es nur finden. Was die Organisation von Wahlen betrifft, hat die Republik ja wirklich eine Pechsträhne. Der Kleber für die Wahlkuverts taugt wahrscheinlich nichts, erklärten die Verantwortlichen und machten sich auf die Suche nach den Subverantwortlichen für Uhu-Gate. Das Glück dabei: Rettung naht.

Am 10. Oktober findet in Wiener Neustadt die (schon zehnte!) Internationale Klebefachtagung statt. Thema: "Aktuelle Herausforderungen für Klebstoffe", und die Herausforderungen für Klebstoffe sind in Zeiten wie diesen schon auch Herausforderungen für die Republik. Das Programm klingt empfehlenswert und dürfte, Anwesenheit der staatlichen Wahlverantwortlichen vorausgesetzt, die Unwägbarkeiten österreichischer Briefwahlen für immerdar eliminieren.

Da geht es etwa um "Festigkeiten bis 250 Grad Celsius" (da ist, in unserem Fall, zwar das Wahlkuvert schon Asche, der Kleber klebt aber noch) oder, sollten die Kuverts das Problem sein, um die "Vorbehandlung problematischer Oberflächen". Und sollten die forensischen Untersuchungen der Kriminalpolizei an den Wahlkuverts noch dauern, empfiehlt sich die Anwesenheit beim Vortrag "Alterung von Klebstoffen".

Lernen lässt sich laut Veranstaltern sogar in den Kaffeepausen, wenn "die Teilnehmer ihre klebetechnischen Erfahrungen austauschen". Da können dann auch Nicht-Wahlverantwortliche etwas lernen, wetten? (Renate Graber, 20.9.2016)